Niemand möchte, dass die neuen Geräte jemals benutzt werden müssen, doch die Wahrscheinlichkeit sieht anders aus. Defibrillatoren können schneller gebraucht werden, als man sich wünscht. Und dann geht es vor allem auch darum, schnell ein derartiges Gerät zur Hand zu haben. In Sassenberg sind nun auf Kosten der Stadt drei dieser elektrischen Lebensretter im Wert von je rund 2.500 Euro angeschafft worden, die im Schiedsrichterraum der großen Herxfeldhalle, in der Sporthalle im Brook und der Sporthalle in Füchtorf angebracht wurden.
Damit stehen sie allerdings vordringlich nur in den Sporthallen und damit nur zu bestimmten Zeiten für die Umgebung der Hallen zur Verfügung. Ein Fakt, über den man nachdenken müsse, so Sassenbergs Hauptamtsleiter Thorsten Puttins. Er nahm die Anregung gerne auf, diese Geräte außen an den Hallen anzubringen und damit sowohl den Sportlern, wie auch beispielsweise den Schülern und Lehrern der anliegenden Schulen (in Sassenberg), den Sportlern auf den Sportplätzen im Brook sowie den Bürgerschützen, und in Füchtorf auch den Besuchern des Dorfgemeinschaftshauses zugänglich zu machen.
Schaden kann das nicht, denn jede Minute, Ärzte sagen sogar jede Sekunde, ist wertvoll, wenn das Herz eines Menschen unerwartet aufhört zu schlagen bzw. in einen tödliches sogenanntes Kammerflimmern gerät. Denn in der Zeit, in der das Herz kein Blut durch die Adern pumpt wird das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt und Gehirnzellen sterben ab. „Time is brain“ sagen die Mediziner.
Die Automatisierten Externen Defibrillatoren (AED) kann jeder bedienen, sogar Kinder. Denn das Gerät beginnt, sobald es aus der Halterung genommen wird, Anweisungen zu geben. So lange, bis sie korrekt befolgt wurden, was das Gerät erkennt. Der AED analysiert die vorhandenen (restlichen) Herzströme und löst wenn nötig einen elektrischen Schock aus. Zudem weist er, falls nötig, die Helfenden an, eine Herzdruckmassage durchzuführen.
Man muss und darf keine Angst haben, dass man mit der Wiederbelebung etwas falsch macht, denn der Patient ist physisch gehen bereits tot. Und ohne Hilfe bleibt er das auch! Der einzige mögliche Fehler ist: Nichts zu tun.
„Wir wollten für solche Ernstfälle besser vorbereitet sein“, sagte Putins bei der Pressevorstellung. Alle Fraktionen im Rat sahen dies genau so. Sechs Geräte sollen es insgesamt sein, die drei noch fehlenden werden im Jahr 2025 dazukommen. Wo sie angebracht werden steht noch nicht genau fest, da erkennbar ist, dass möglich viele Personen möglichst zu jeder Zeit davon profitieren sollen.
Alexander Otte (Sportlehrer Sekundarschule), Simon Berheide (VfL), Bürgermeister Josef Uphoff, Meike Wanke (St.-Nikolaus-Schule), Hauptamtsleiter Thorsten Puttins (von links) und, in den Händen des Bürgermeisters, ein möglicher Lebensretter
Fotos: Rieder