Städte und Gemeinden im Kreis ziehen an einem Strang: „Weitere Einschränkungen unumgänglich“

„Die weiteren Einschränkungen für das öffentliche Leben verändern unseren Alltag auf bisher unbekannte Weise. Doch ich bitte um Verständnis für die Maßnahmen. Sie sind unumgänglich, um den Infektionsschutz und die Sicherheit für uns alle zu gewährleisten. Denn wir müssen alles dafür tun, um das Coronavirus so gut es geht einzudämmen. Und weniger Kontakte zwischen Menschen bedeuten weniger Infektionen“, so Landrat Dr. Olaf Gericke. Kreise, Städte und Gemeinden im Münsterland gehen bei den „kotaktreduzierenden Maßnahmen“ in einzelnen Punkten über den Erlass des Landes NRW vom 17. März hinaus. Die Bürgermeister aus dem Kreis Warendorf unterstützen in einer Telefonkonferenz mit dem Landrat diese einheitliche Linie. „Wir brauchen klare und verständliche Regelungen!“, sagte Landrat Dr. Gericke (Kreis Warendorf), der Sprecher der Münsterland-Landräte ist.

So müssen im Münsterland Restaurants und Cafés ab sofort komplett geschlossen bleiben. Erlaubt bleiben dagegen Lieferdienste, der Außer-Haus-Verkauf z.B. an Autoschaltern oder Imbissstuben ohne Sitzplätze oder der Kuchenverkauf zum Mitnehmen.

Geschäfte, die für die Grundversorgung der Bevölkerung nicht erforderlich sind, müssen landesweit schließen. Geöffnet bleiben dürfen ab Donnerstag aber Apotheken, Lebensmittelgeschäfte, Drogerie- und Baumärkte, Optiker und Hörgeräteakustiker. Behindertenwerkstätten müssen dagegen schließen. Trauungen und Beerdigungen sollen nur noch im kleinen Kreis stattfinden.

Die vier Landräte aus dem Münsterland und Oberbürgermeister Markus Lewe (Münster) hatten am Dienstagabend die Landesregierung aufgefordert, bei der Schließung des Einzelhandels und der Gastronomie konsequenter vorzugehen und sich auf das einheitliche Vorgehen im Münsterland geeinigt. Die Landesregierung hatte am Dienstagabend einen aktualisierten Erlass zu kontaktreduzierenden Maßnahmen vorgelegt. Zur Gastronomie gab es darin noch keine neue Regelung.

Der Krisenstab des Kreises Warendorf hat beschlossen, dass vorsorglich Behandlungskapazitäten für Corona-Patienten aufgestockt werden müssen und führt dazu Gespräche mit Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen. Derzeit stehen in den vier Akut-Krankenhäusern im Kreis 32 Intensivbetten, davon 23 Beatmungsplätze, zur Verfügung. Ein stationäres Pflegeangebot für Senioren soll vorgeplant werden, falls ambulante Pflegedienste ausfallen sollten. Zudem hat der Kreis das Gesundheitsamt personell aufgestockt. Die Hotline des Gesundheitsamtes wurde wegen der großen Nachfrage zeitlich ausgedehnt. Sie ist jetzt montags bis sonntags von 8 bis 18 Uhr unter 02581/ 53-5555 erreichbar. Weitere Informationen unter www.kreis-warendorf.de

Der Krisenstab des Kreises Warendorf berät mehrmals wöchentlich über die aktuelle Corona-Lage. – Foto: Kreis Warendorf