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Tapsiger Nachwuchs vergrößert Wolfsrudel

Foto: Zoo Osnabrück

Fünf Wolfswelpen im Zoo Osnabrück gesichtet

In der Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“ des Zoo Osnabrück können Besucher momentan fünf Wolfswelpen beobachten. Von den Höhenpfaden aus haben sie einen guten Blick auf den Eingang zur Wurfhöhle, in der die Jungtiere geboren wurden.

Seit einigen Tagen können Besucher immer häufiger beobachten, wie fünf kleine Welpen ihre Nasen aus einer Höhle mitten im Wolfswald stecken und von Tag zu Tag mutiger werden. „Wir haben uns sehr gefreut, als wir in der letzten Mai-Woche das erste Mal die Welpen der Hudson Bay-Wölfe gesehen haben“, freut sich Lisa Niedzielski, Tierpflegerin im Zoo Osnabrück. Niedzielski berichtet weiter: „Am 2. Mai hatte sich das Alpha-Weibchen in eine selbstgegrabene Wurfhöhle zurückgezogen und da wussten wir: In ein paar Wochen gibt es vermutlich Nachwuchs im Rudel zu entdecken.“ Etwa zwei bis drei Wochen bleiben die Wolfswelpen komplett in der Wurfhöhle und werden dort von ihrer Mutter umsorgt und gesäugt. Danach beginnen die Jungen im Beisein der älteren Rudelmitglieder die Höhle zu verlassen und der Radius, in dem sie sich hinaustrauen, wird immer größer. Tobias Klumpe, zoologische Leitung, erklärt: „Dieses Schauspiel beobachten auch wir Biologen und die Tierpfleger die ersten Wochen nur von außen, denn für uns ist es wichtig, dass wir die Mutter und das Rudel mit der Jungenaufzucht zunächst in Ruhe lassen.“ Häufige Kontrollgänge und das Beobachten der Jungtiere von den Höhenpfaden aus stünde in dieser Zeit jedoch häufiger auf der Tagesordnung, so Klumpe. Dadurch können die Zoomitarbeiter augenscheinlich begutachten, ob es den Welpen gut geht. „Mit circa acht Wochen haben sie dann ihre erste zootierärztliche Untersuchung und werden geimpft – so wie man es auch von Haushunden kennt“, erzählt der Biologe weiter.

Neue Spielkameraden für die Geschwister

Der Nachwuchs vergrößert das Osnabrücker Wolfsrudel nun auf insgesamt 17 Tiere: Geleitet wird es von einem Alpha-Weibchen, hinzu kommen eine ältere Fähe sowie drei Rüden und fünf junge Fähen sowie zwei Rüden, die im letzten Jahr geboren wurden. „Dass wir diese Saison eine so große Wolfsgruppe haben, war ursprünglich nicht geplant. Es gab bereits Absprachen mit anderen Zoos, dass uns einige Jungtiere aus dem letzten Jahr verlassen sollten, doch diese Transfers kamen aufgrund der Corona-Situation nicht zustande. Es ist jetzt sehr schön zu sehen, wie harmonisch die Gruppenstruktur des Rudels auch mit dem neun Nachwuchs ist“, freut sich Tobias Klumpe. „Die Geschwister sind sehr interessiert an den Welpen und versuchen teilweise schon mit ihnen zu spielen. Aber sie haben gleichzeitig auch ein wachsames Auge auf die Jungtiere und können lernen, wie eine Jungenaufzucht funktioniert.“ Die Alpha-Fähe und Mutter kommt regelmäßig zum Säugen zu den Welpen. Dabei zieht sie sich mit ihnen entweder in die Wurfhöhle zurück oder legt sich direkt davor, sodass Besucher das Säugen sogar von Weitem beobachten können. Etwa drei Monate wird der Nachwuchs Muttermilch trinken, bis er nach einer Übergangszeit dann ausschließlich Fleisch frisst. Lisa Niedzielski erklärt: „Aber nicht nur das Fressverhalten der Welpen wird sich ändern: Jeden Tag werden die Kleinen nun aktiver und trauen sich etwas weiter von der Höhle weg. Außerdem werden sie schnell größer werden und ihr bisher graubraunes Fell wird heller, bis es fast weiß ist wie das ihrer älteren Artgenossen.“ Besucher haben nun fast jeden Tag die Chance, die kleinen Wölfe bei ihren Erkundungstouren zu beobachten. Besonders morgens, wenn es noch nicht so warm ist, flitzen und toben sie zwischen den Buchen des Wolfswaldes umher.

Foto: Zoo Osnabrück