Digitale Medien in der frühkindlichen Bildung kreativ nutzen
Wie lässt sich Medienkompetenz im Rahmen der frühkindlichen Bildung fördern? Wie kann die Kindertageseinrichtung ein Ort sein, an dem auch Eltern in ihrer Medienerziehungsverantwortung und -aufgabe gestärkt werden? Um diese und weitere Fragen zum Umgang mit (digitalen) Medien im Bereich der Elementarbildung ging es beim Fachtag „Teddybär trifft Tablet“. „Die rasante technische Entwicklung insbesondere im Bereich der digitalen Medien konnte ich mir vor 25 Jahren in dieser Form nicht vorstellen. Für Eltern und Erzieher fällt es schnell schwer, mit den Kindern Schritt zu halten oder die ganz Kleinen angemessen auf den Umgang mit den Medien vorzubereiten“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. Zu der Fortbildung begrüßte er zahlreiche Leitungen sowie Mitarbeiterinnen von Kindertageseinrichtungen und Trägervertretungen und Tagespflegepersonen. Sie waren auf Einladung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien des Kreises Warendorf ins SparkassenForum nach Warendor
f gekommen.
Ein wesentliches Ziel des Fachtags war, Vorbehalte gegenüber dem Thema Medienbildung im Bereich der frühkindlichen Bildung auszuräumen, da auch sehr junge Kinder bereits mit digitalen Endgeräten in Berührung kommen. „Hier steht jedoch oft das reine Konsumieren im Vordergrund“, so der Medienpädagoge Johannes Wentzel. Nur selten würden die Möglichkeiten digitaler Medien dabei kreativ genutzt.
Kornelia Gödde vom Familienzentrum IdeenReich in Recklinghausen stellte dabei unter anderem das Format des Podcasts vor. Alltägliche Fragen zur Erziehung werden von den Mitarbeiterinnen des Familienzentrums als Podcasts für Eltern aufgearbeitet. Sie stehen als Audiodatei auf der Homepage des Familienzentrums: www.ideenreich-recklinghausen.de
Wie einfach das Erstellen so genannter „Stop-Motions“, einer Art „digitalem Daumenkino“, ist, verdeutlichten mehrere praktische Bespiele bei dem durch eine spezielle Filmtechnik aus einer Reihe von Einzelbildern eine Illusion von Bewegung erzeugt wird. Stop-Motions bieten Kindern eine neue Art des Erzählens, bei der sie digitale Medien kreativ nutzen und in gemeinsamer Arbeit ihre kommunikativen Fertigkeiten schulen.
Auch das Netzwerk „Haus der kleinen Forscher“ im Kreis Warendorf beteiligte sich an der Veranstaltung. Das Workshopangebot „Informatik mit und ohne Computer“ bot Interessierten alltagstaugliche Aktivitäten für Kinder – vom Erfassen von Algorithmen bis zum Programmieren kleiner Roboter.
Das Kreisjugendamt als Initiator blickt auf einen informativen Fachtag zurück und freut sich darauf, dass bereits zum Ende der Veranstaltung mehrere Kindertageseinrichtungen ihr Interesse an einer konzeptionellen dauerhaften Arbeit zum Thema Medienbildung in der Kita bekundet haben.
Landrat Dr. Olaf Gericke (r.) begrüßte die Referenten Kornelia Gödde (3.v.l.) und Johannes Wenzel (l.) sowie die Teilnehmer der Fortbildung „Teddybär trifft Tablet“ – hier mit Susanne Darpe (3.v.l., stellv. Leiterin Kreisjugendamt) sowie Organisatorin Rita Niemerg (Kreisjugendamt). – Foto: Kreis Warendorf