Tour de Ruhr – dem Strukturwandel auf der Spur

Laurentianer auf Exkursion quer durch das Ruhrgebiet

Warendorf. Kohlenpott oder High-Tech-Standort? Sozialer Brennpunkt oder Aufsteigerregion mit Zukunft? Mit diesen Fragen im Gepäck gingen 47 Schülerinnen und Schüler der Geographie Leistungs- und Grundkurse der Jahrgangsstufe Q1 des Gymnasium Laurentianum auf eine spannende Exkursion quer durchs Ruhrgebiet. Begleitet von ihren Fachlehrern Laura Feld und Robin Krühler. Bei strahlendem Sonnenschein standen dabei abwechslungsreiche Standorte auf dem Programm.

So ging es zunächst nach Essen ins Thyssen-Krupp-Quartier, das seit 2010 die Unternehmenszentrale des gleichnamigen Weltkonzerns beherbergt. Dort, wo früher die Schlote der Schwerindustrie qualmten, eilen heute Top-Manager von Termin zu Termin. Passenderweise hat der Mischkonzern gerade seine Stahlsparte, die ihn einst „groß“ machte, ausgelagert.

Anschließend wurde der Tetraeder in Bottrop bestiegen. Der Aufstieg auf die gewaltige Stahlkonstruktion, die als neue Landmarke eine der zahlreichen Abraumhalden des Ruhrgebiets krönt, war allerdings nur etwas für Schwindelfreie. Jedoch wurden alle Wagemutigen durch die Aussicht über fast das gesamte Ruhrgebiet entschädigt.

Auf einem Spaziergang querte die Gruppe die Emscher und konnte so ein Stück altes Ruhrgebiet wortwörtlich „erriechen“. Denn an dieser Stelle war der Fluss noch weit von einer Renaturierung entfernt und muss nach wie vor als offene Abwasserkloake für zigtausende von Haushalten herhalten.

Nach der Mittagspause im CentrO – einer der größten Shoppingmalls Europas und ehemals Standort der riesigen Gutehoffnungshütte – folgte dann der Abschluss und zugleich Höhepunkt der Exkursion: der Besuch des Landschaftsparks Duisburg-Nord. Auch hier war beim Aufstieg auf einen alten, über 70 Meter hohen Hochofen wieder Schwindelfreiheit gefragt. Der ehemalige Hochofen-Standort besticht heute durch eine vielfältige Nutzung, z.B. als Filmkulisse, Festival-Location, Jugendherberge, Kletter- und Tauchparadies oder Unternehmensstandort. So konnten die Schüler mit einer ganzen Reihe neuer Eindrücke und Erkenntnisse zum Ruhrgebiet wieder die Heimreise antreten und haben sich ihr eigenes Bild über das „neue“ Ruhrgebiet gemacht, das nicht zuletzt auch für den ein oder anderen Schüler bald als Ausbildungs- und Berufsort von Bedeutung sein wird.

(Foto: Laurentianum)