2,08 Milliarden Euro beträgt der touristische Bruttoumsatz im Münsterland für das Jahr 2024. Das hat eine aktuelle Studie der dwif-Consulting GmbH ergeben, die der Münsterland e.V. nun erneut nach 2019 und 2020 in Auftrag gegeben hat.
„Die Untersuchung zeigt eindrucksvoll: Der Tourismus im Münsterland ist eine stetig wachsende Wirtschaftsbranche der Region. Und er ist, zumal standortgebunden, extrem wichtig für die regionale Entwicklung“, sagt Michael Kösters, Bereichsleiter Tourismus beim Münsterland e.V.
Warum diese Studie? Seit Jahren steigen die Übernachtungszahlen im Münsterland laut amtlicher Statistik. Allein in den fünf Jahren seit 2019 sind sie – trotz Corona-Pandemie – um 16,9 Prozent gestiegen. „Allerdings sagt diese positive Entwicklung nichts über die Entwicklung der Gästezahlen in den Privatquartieren unter zehn Betten, die Dauercamper und vor allem die Tagesbesuche aus“, sagt Kösters. „In der amtlichen Statistik sind diese Gäste nicht enthalten, erzeugen aber erhebliche Umsätze, indem sie zum Beispiel einkaufen oder essen gehen. Diese Datenlücke wollten wir schließen und genau wissen, wie stark der Wirtschaftsfaktor Tourismus wirklich ist.“ Insgesamt kommt die Studie auf 7,8 Millionen Übernachtungen und 41 Millionen Tagesreisen ins Münsterland.
Der Tourismus erfüllt im Münsterland die Funktion einer wesentlichen Querschnittsbranche. Er stärkt die Standortattraktivität, fördert Infrastrukturmaßnahmen und wirkt stabilisierend auf die regionale Wirtschaft. Von den touristischen Aktivitäten profitieren zahlreiche Bereiche: Beherbergung, Gastronomie, Erlebnisanbieter, Einzelhandel, ÖPNV, regionale Produzenten sowie vielfältige Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe. Größter Profiteur des Tourismus ist laut der Studie das Gastgewerbe mit 1,012 Milliarden Euro Bruttoumsatz (48,7 Prozent) vor dem Einzelhandel mit 0,711 Milliarden (34,2 Prozent) und weiteren Dienstleistungen mit 0,357 Milliarden (17,1 Prozent). Insgesamt ist der Bruttoumsatz gegenüber 2019 um sieben Prozent gestiegen.
„Besonders beeindruckend: Umgerechnet entspricht die touristische Wertschöpfung etwa 30.000 Vollzeitstellen. Das zeigt, welchen Beitrag der Tourismus zur Sicherung von standortgebundenen Arbeitsplätzen und zur wirtschaftlichen Stabilität der Region leistet“, sagt Kösters.
Auch die öffentlichen Haushalte profitieren erheblich. Rund 193,9 Millionen Euro allein an Mehrwert- und Einkommensteuer flossen 2024 aus dem Münsterland-Tourismus. Kommunale Abgaben wie Grund-, Gewerbe- oder Zweitwohnungssteuer sind in dieser Summe nicht enthalten. „Sie verstärken die Effekte aber noch zusätzlich und machen deutlich, dass Investitionen in den Tourismus keine reinen Kosten verursachen, sondern im Gegenteil zu erheblichen Rückflüssen durch kommunale Steuereinnahmen führen“, betont Kösters abschließend.
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