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Warendorfer Marienkirche wird zur Karnevalshochburg

Warendorf, 1.4.2023. „Helau & Halleluja“, schallte es durch die leere Marienkirche, als Hermann-Josef Schulze-Zumloh und Clemens Westrup, der eine Präsident der WaKaGe, der andere Chef des Bürgerausschusses, dem ehemaligen Gotteshaus einen Besuch abstatteten, um der Presse zu verkünden, dass die lange Suche nach einer Karnevals-Feierhalle in Warendorf endlich ein Ende hat.

Die Marienkirche, mitten in der Altstadt gelegen und gut zu Fuß zu erreichen, wird die neue „Narhalla“, in der ab sofort Prinzenproklamationen und Karnevalsbälle gefeiert werden können. „Alles wurde schon vom Bistum und Bauamt ‚abgesegnet‘“, so die Karnevalisten. Eine vorübergehende Nutzungsänderung sei schon von der Behörde bewilligt worden.

Erste bauliche Änderungen wurden auch schon in Auftrag gegeben. So sollen in den nächsten Tagen die beiden Kreuze von den Kirchtürmen abgeschraubt werden und durch edle Narrenkappen aus Kupfer ersetzt werden, die bereits beim Metallbauer Axel Graupe in Auftrag gegeben wurden. „Von weitem ist dann die Warendorfer Karnevalshochburg“ schon zu erkennen“, freut sich Schulze-Zumloh.

Auch auf der Orgel werden schon fleißig Karnevalslieder geübt. „Mer losse de Dom in Kölle“ klappt schon wunderbar. Nur der Text muss noch in „Wir lassen die Kirch‘ im Dorfe“ für Warendorf umgeschrieben werden.

Wo früher der Altar stand, werden schon bald Prinz und Elferrat Platz nehmen können. Die Kanzel wird zur Bütt und die Beichtstühle zur Umkleide für die Tanzgruppen. Der Moritz, das Narrenzepter, wird Aschermittwoch nicht mehr im Rathaustresor verschlossen, sondern kann ab sofort im Tabernakel bis zum 11.11. verweilen.

Apropos Tanzgruppen: Auch Annemarie Beatrice Hoffmann freut sich über die neue Feierhalle. „Für mich ist es eine enorme Zeiteinsparung, brauche ich doch nur kurz vor meinen Auftritten über die Straße zu Günnewig hüpfen, um mich dort schminken und frisieren zu lassen!“ Auch die Närrinnen und Narren profitieren von der Innenstadtlage. Geht mal das Partykleingeld aus, kann man schnell zur Volksbank und Sparkasse, denn beide Banken liegen in direkter Nachbarschaft.

„Von der Feierhalle sollen aber nicht nur die Karnevalisten profitieren“, so Schulze-Zumloh. Schon jetzt habe er Anfragen von verschiedenen anderen Vereinen, die nach der Schließung des Kolpinghauses händeringend nach einer adäquaten Location in der Warendorfer Altstadt suchen. Selbst Sassenberger Vereine sollen schon Interesse geäußert haben und können sich Veranstaltungen in der ehemaligen Marienkirche gut vorstellen.

Christian Borgmann vom Gebrasa Blasorchester hat schon so eine Idee: “Vor dem Hotel Börding in Sassenberg werden wir eine Bushaltestelle errichten, von wo aus „feierwütige Sassenberger“ demnächst im Stundentakt mit ‚Katti’s Fahrdienst’ zu den Veranstaltungen nach Warendorf kutschiert werden.“ So profitieren nicht nur Warendorfer von dieser gelungenen Umnutzung der altehrwürdigen Marienkirche, sondern auch die Nachbargemeinden!

Die Marienkirchen in Warendorf. (Foto: Archiv)