Warendorfer Wertekoffer vorgestellt

Kooperation der Jugendhilfeträger zur Prävention sexualisierter Gewalt

Der Warendorfer Wertekoffer ist bereit für den Praxiseinsatz. Nach knapp anderthalb Jahren Jahren, in der das Kreisjugendamt den Koffer gemeinsam mit der Beratungsstelle GrenzBewusst des Caritasverbandes für das Dekanat Ahlen entwickelt hat, wurde er jetzt rund 50 Fachkräften aus der Jugendhilfe vorgestellt. Ermöglicht wurde die Entwicklung durch das Landesprogramm „Wertevermittlung und Prävention sexualisierter Gewalt in der und durch die Jugendhilfe“, über das Fördermittel abgerufen werden konnten.

Auf spielerische und methodische Weise soll der Kofferinhalt geflüchtete junge Menschen und ihre Familien mit hiesigen Werten und Themen vertraut machen, die den Umgang junger Menschen untereinander prägen. Sexuelle Selbstbestimmung und Identität, Geschlechterrollen und -bilder, soziale und kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Flirtverhalten und Unterstützungsmöglichkeiten sind nur einige Beispiele dafür. Die zentrale Frage lautet dabei immer: „Was ist uns wertvoll und wie wollen wir gemeinsam leben?“

Ziel des Warendorfer Wertekoffers ist die Vorbeugung vor sexualisierter Gewalt. „Dabei wollen wir aktiv auf die Jugendlichen zugehen und sie anleiten – ohne erhobenen Zeigefinger“, erklärt Kreisjugendamtsleiter Wolfgang Rüting die Idee. „Ich bin überzeugt, dass der Koffer allen Jugendlichen, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, weiterhelfen wird. Das haben wir schon in der Erprobungsphase am Paul-Spiegel-Berufskolleg Warendorf gemerkt.“

Heinrich Sinder, Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Dekanat Ahlen, betonte zusammen mit Robert Stamner und Christa Kortenbrede von der Beratungsstelle GrenzBewusst die intensive Kooperation der Jugendhilfeträger bei der Entwicklung des Koffers: „Der gemeinsame Austausch war eine enorme Bereicherung für uns alle. Wir konnten die unterschiedlichen Vorstellungen der Träger verbinden und fast die gesamte Bandbreite der Jugendhilfe abbilden.“

Jeweils ein Exemplar des Koffers steht an der Beratungsstelle GrenzBewusst in Ahlen, der VARIA Beratungsstelle in Warendorf und im Jugendamt des Kreises Warendorf im Kreishaus zur Ausleihe bereit. „Um den Koffer zu leihen und das Programm durchzuführen, brauchen die Fachkräfte jedoch eine Schulung“, so Projektleiterin Gabriele Wessel vom Kreisjugendamt.

Der Wertekoffer wurde von Ulrike Klemann, Heinrich Sinder, Stephanie Herrera Riekens, Christa Kortenbrede, Bela Bartels, Robert Stamner, Christina Bosch dos Santos, Gabriele Wessel, Sonja Kienzle und Wolfgang Rüting (v.l.n.r.) der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Der Warendorfer Wertekoffer ist jetzt bereit für den Paxiseinsatz.

Fotos: Kreis Warendorf