Die Dinge, die die Mitarbeiterinnen der Warendorfer Erziehungsberatungsstelle der Caritas andeuten – damit man die dahinter stehenden Familien nicht erkennen kann – darf man mit Fug und Recht traurig, bedrückend und herzzerreißend nennen. Wie anders soll man es bezeichnen, wenn ein Vater sich bewegt bei ihnen bedankt, weil er durch ihre Geschenkaktion seinem Nachwuchs zum allerersten Mal ein Geschenk zu Weihnachten machen kann.
Auch in diesem Jahr wird diese Aktion wieder für fröhliche Kinderaugen sorgen, in denen sonst vermutlich Tränen stünden. Birgit Waldmann, Beate Lampe und Rahel Krückels von der Erziehungsberatungsstelle der Caritas im Kreisdekanat Warendorf stehen neben einem Tisch auf dem sich viele verpackte Geschenke befinden. In den von ihnen liebevoll verpackten Präsenten befinden sich beispielsweise Kuscheltiere und andere Spielwaren für jüngere Kinder, oder auch Gutscheine für Sportsachen oder PC-Spiele für ältere. Mitunter seien unter den den Wünschen auch Winterschuhe. „Eben Dinge, die manchem Kind noch wichtiger sind, als andere Geschenke. Manchmal sei es auch ein Zuschuss zu einem größeren, aber wichtigen Teil, oder ein Gutschein für einen gemeinsamen Kinobesuch oder ein gemeinsames Essen, das aus psychologischen Gründen sehr bedeutsam ist.
Zirka 135 Kinder aus insgesamt rund 100 Familien werden sich in diesem Jahr über diese hilfreichen Präsente freuen können. Sie alle befinden sich in einer Form des Sozialleistungsbezuges, müssen diesen aber nicht durch Formulare und Bescheide nachweisen. „Wir kennen die Familien sehr gut, bekommen mit, wenn es wirtschaftliche Notlagen gibt“, versichert Waldmann. Sie erfahren dies aus der Arbeit der Erziehungsberatungsstelle, von den Mitarbeitenden in der aufsuchenden Familienhilfe und durch Hinweise aus der offenen Ganztagsbetreuung OGS. „Wir wissen, dass sie bedürftig sind“, bekräftigt Krückels. Das Thema „knappes Geld“ ziehe sich durch ihre Arbeit durch, sagt sie und nennt beispielsweise auch Alleinerziehende mit Teilzeitjob. „Es gibt noch so viele andere“, pflichten Waldmann und Lampe ihr bei.
Alle drei unterstreichen, dass die Empfänger verantwortungsbewusst mit den Geschenken oder Zuschüssen umgehen. Sie hätten sogar bereits erlebt, dass manche diese Hilfe gar nicht annehmen wollten und darum baten, sie doch noch bedürftigeren Kindern zukommen zu lassen.
Hinter diesem Geschenkesegen steht die Aktion Kleiner Prinz, die im Jahr 2009 anfragte, ob die Caritas Zugang zu Familien habe, wo die Kinder zu Weihnachten wenig zu erwarten haben. „Wir waren auf der Suche nach einer regionalen Aktion“, erinnert sich Marion Schubert. Die Antwort war – und ist – ein eindeutiges „Ja“. Neben dem ungenannten Geldbetrag, den die Aktion der Caritas zur Verfügung stellt, verpackt sie für jedes Kind noch eine kleine Tüte mit Süßigkeiten – denn auch das gehört zu Weihnachten dazu.
Die Geschenkaktion sei nur durch die Unterstützung der Aktion Kleiner Prinz möglich, betonen die Mitarbeiterinnen der Caritas und bedanken sich zugleich auch bei allen Unternehmen, die ihnen immer wieder einen verbilligten Einkauf der Geschenke ermöglichen.
Rahel Krückels, Beate Lampe und Birgit Waldmann, von der Erziehungsberatungsstelle der Caritas im Kreisdekanat Warendorf bedanken sich bei Marion Schubert von der Aktion Kleiner Prinz für die großzügige Unterstützung von bedürftigen Kindern (von links)
Foto © Aktion Kleiner Prinz