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Wo Gastfreundschaft großgeschrieben wird

Foto: Laurentianum

Laurentianer zu Besuch in Warendorfs Partnerstadt Oleśnica

Waren bereits im Sommer 2019 Schülerinnen und Schüler des Lyzeums Juliusz Słowacki in Oleśnica für eine Woche Gäste in der Partnerstadt Warendorf sowie der Partnerschule, des Gymnasium Laurentianum, so fand nun der Gegen-besuch statt. In Begleitung zweier Lehrer, der Schulleiterin Marlis Ermer und Rolf Hartmann, reiste eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe EF in die kleine niederschlesische Stadt Oleśnica (vormals Oels). Absicht dieser Fahrt war, dort eine Woche lang in der Schule, Projektarbeit, bei Exkursionen und gemütlichem Beisammensein die Mitschüler, aber zugleich auch Besonderheiten des jeweils anderen Landes und seiner Bürger kennenzulernen. Untergebracht wurden die deutschen Gäste in den Familien der Schülerinnen und Schüler, die in Warendorf Gastgeber gewesen waren. Bei der Partnerschule handelt es sich um ein Lyzeum, in Polen eine Schulform für Oberstufenschüler, abschließend mit der Matura (Abitur). Neben der Teilnahme am Unterricht arbeiteten polnische und deutsche Schülerinnen und Schüler in dieser Woche gemeinsam an einem Projekt, das einem prekären, zugleich wichtigem Thema schulischen Zusammenlebens galt, dem Cyber-mobbing. Hier galt es – das Kommunikationsmedium war vor allem Englisch – Ursachen, Formen und Auswirkungen solchen Verhaltens zu analysieren und Lösungsstrategien zu erörtern. Zu einer farbenfrohen und heiteren Veran-staltung mit Musik und Tanz trafen sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler anlässlich des „Tages der Fremdsprachen“ in dem alten Schulgebäude. Die Stadt Oleśnica mit ihren Sehenswürdigkeiten (Renaissanceschloss, Kirche, Rathaus und Stadtmuseum) wurde den Deutschen von ihren polnischen Freunden vorgestellt und darüber hinaus empfingen der Landrat sowie der in Warendorf nicht unbekannte Bürgermeister Jan Brons die deutschen Gäste. Ausflüge führten in die nahegelegene schlesische Metropole Breslau mit ihrem trotz starker Kriegszerstörungen überwältigenden Erscheinungsbild nach großer Aufbauleistung.

Es folgte eine Exkursion in die alte polnische Königsstadt Krakau mit ihrem beeindruckenden Bild einer alten, unzerstört gebliebenen Stadt, wo Wawel, alte Universität sowie Oskar Schindlers Fabrik (heute Museum) und das jüdische Stadtviertel unter sachkundiger Führung besichtigt wurden. Der Rückweg nach Oleśnica führte über das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, Stätten, deren Anblick bei jedem Besucher tiefe und bewegende Eindrücke hinterlässt. Bei der Rückkehr der deutschen Gruppe nach Warendorf wurde sie von ihren polnischen Gastgebern mit großer Herzlichkeit verabschiedet, auch mit ein wenig Wehmut und der Hoffnung auf ein späteres Wiedersehen. Wiederum durften alle deutschen Gäste erfahren, dass Gastfreundschaft in unserem Nachbarland eine große Rolle spielt.

Rolf Hartmann

Foto: Laurentianum
Foto: Laurentianum