Pflegegruppe Bonitas eröffnet am Krankenhaus eine Wohngemeinschaft für Intensivpflege und eine für Menschen mit Hilfebedarf.
Der stetige Zustrom an Besuchern bei der Baustellenbesichtigung der Bonitas Pflegegruppe am Freitag bewies, wie notwendig derartige Angebote geworden sind. Am 1. Dezember sollen – unter der Voraussetzung, dass bis dahin alles fertig ist – am neuen Gesundheitscampus am Warendorfer Krankenhaus zwei Pflegewohngemeinschaften entstehen: Das Haus Charlie, als Wohngemeinschaft für Intensivpflege, sowie das Haus Carlotta, eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Hilfebedarf.
Am Freitag waren beide Einrichtungen allerdings tatsächlich nur als Baustelle zu besichtigen. Das gesamte Campus befindet sich noch im Rohbau, so dass vom freundlichen und für alle Fragen zur Verfügung stehenden Team vor allem die Zimmergröße und das Gesamtkonzept verdeutlicht werden konnten.
Das unterscheidet sich je nach Zielgruppe. Das Haus Charlie sei für Menschen gedacht, die intensivpflichtig und meist auch beatmungspflichtig sind, erläuterte Mitarbeiterin Annemarie Stockmann . „Diese Klienten sind nicht gehfähig, aber mit unserer individualisierten Betreuung versuchen wir sie, soweit gewünscht, trotzdem noch ressourcenorientiert einzubinden“, sagte sie und verdeutlichte: „Wenn jemand eine Hand noch gut nutzen kann, darf gerne in der Küche geholfen werden“. Intensiv(e) Pflege ja, Abstellgleis nein. So lässt sich auch eine weitere Aussage verstehen: „Wir arbeiten intensiv mit unseren Kollegen aus Beckum und Münster zusammen, so dass unsere Klienten über den ambulanten Dienst auch (wieder) zuhause versorgt werden können!“
Nicht nur dieses Konzept unterscheidet das Haus Charlie von manch anderen Intensivpflegen. Gerne präsentierte Stockmann auch das große Zimmer mit dem Pflegebad. Zwar hat jedes Zimmer einen eigenen barrierefreien Sanitärraum mit Badewanne, aber die Pflegewanne ist etwas besonderes. Denn sie ermöglicht den Klienten echten Badegenuss direkt am Panoramafenster, so dass sie in wohltuendem Nass die Aussicht genießen können. „Das hat auch nicht jede Intensivpflegeeinrichtung“, sagte Stockmann mit einem Lächeln.
Panagiota Koletsi unterstrich die Vorzüge des Wohnens im Haus Carlotta. In den barrierefreien, 19 bis 23 Quadratmeter großen Zimmern, die alle mit eigenem Bad ausgerüstet sind, leben die Bewohner völlig selbstbestimmt. Mit großer Wohnküche, Wohn- und Esszimmer. „Sie wohnen hier“, brachte sie das dortige Leben auf den Punkt. Es gebe keine Besuchszeiten, die Zimmereinrichtung werde individuell gestaltet und auf Wunsch könnten die Bewohner auch beim Kochen helfen, denn: „Wir kochen selber“, erläuterte die Mitarbeiterin. Es seien stets Mitarbeitende vor Ort, die den Bewohnern zur Seite stehen können, da es auf jeder Station einen 24 Stunden Dienst gibt.
Mitarbeiterin Panagiota Koletsi präsentierte den großen Gemeinschaftsraum mit Zugang zu einer großen Außenterrasse im Haus Carlotta
Die Zimmer der intensivpflichtigen Klienten im Haus Charlie liegen direkt gegenüber der Versorgungsräume und haben alle guten Blick nach draußen, wie Annemarie Stockmann auf dem ausführlichen Plan zeigen konnte
Fotos: Rieder