Zweiter von 60 und nur noch wenig Luft nach oben: Warendorfer Josephs-Hospital darf sich über einen wertvollen Award freuen

Ein sehr guter zweiter Platz in einem Ranking von immerhin 60 Teilnehmern und bei nachvollziehbaren Kriterien. Kein Wunder, dass Doris Kaiser, die Kuratorin des Warendorfer Josephs-Hospitals, dieses Ergebnis beim Clinotel-Award mit den Worten vorstellte: „Ein Anlass, der uns wirklich sehr glücklich macht!“ Nur das Evangelische Krankenhaus Mettmann schneidet in der detaillierten Gesamtschau der in der Clinotel Krankenhausverbund gGmbH organisierten Häuser einen Hauch besser ab. Oder, wie der per Video zugeschaltete Geschäftsführer Dr. Udo Beck formulierte: „Ein sehr guter zweiter Platz, mit nicht viel Luft nach oben – Ihr seid in Warendorf sehr gut!“

Um dies einordnen zu können, ist es wichtig, die Struktur der deutschen Krankenhauslandschaft zu kennen. Viele Krankenhäuser sind privaten Ketten und Gruppen mit bekannten Namen zugehörig. Andere sind eigenständige kommunale, kirchliche oder, wie das Josephs-Hospital, von einer Stiftung getragene Häuser. Um die Nachteile dieser Eigenständigkeit auszugleichen und die Vorteile eines Verbunds nutzen zu können, wurde 1999 die Clinotel gegründet. Sie ermöglicht den Häusern in der Selbständigkeit eine gute Vernetzung wie in den großen Ketten, Wissenstransfer sowie Vergleiche über Benchmarking von Qualitätsindikatoren. Mit derzeit 60 angeschlossenen Häusern sind es über eine Million Patienten, die jährlich in Deutschland in einem zum Clinotel Verbund zählenden Haus behandelt werden. Anders gesagt: Jeder 15. Patient in Deutschland.

Damit bilden die für den jetzt verliehenen Award erhobenen Zahlen und Werte einen sehr aussagekräftigen, realistischen repräsentativen Querschnitt ab. Sie fußen auf einer Vielzahl von Werten, die, wie der ärztliche Direktor Dr. Timm Schlummer verdeutlichte, so differenziert ausgewertet werden können, dass bestens zu sehen ist, wo sich Verbesserungsmöglichkeiten ergeben könnten. Dass es die gibt, zieht er nicht in Zweifel, sieht allerdings in der Gesamtschau keinen Punkt, wo sich das Josephs-Hospital in Behandlung und Patientenversorgung sorgen müsste. „Es ist ein unglaubliches Werkzeug, weil man so viel daraus ablesen kann“, betonte er den Nutzen, der ebenfalls bereits aus den immer wieder durchgeführten (Re-)Zertifizierungen bekannt ist, von denen das Warendorfer Krankenhaus eine Vielzahl vorweisen kann.

Erfolg, der nicht von ungefähr kommt. Nach der tiefen Vertrauenskrise 2014, die in einer wirtschaftlichen Krise hätte münden können, ist es dem Josephs-Hospital mit dem neuen Kuratorium und der neu aufgestellten Leitung gelungen, diese Krisen zu überwinden. So zählt es beispielsweise zu den wenigen Häusern in Deutschland, die nicht nur das vorpandemische Leistungsniveau wieder erreicht haben – es kann sogar ein Plus von 30 Prozent vorweisen, wie der Vorstandsvorsitzende Peter Goerdeler berichtete. Der Dreiklang von Qualität, Wirtschaftlichkeit, und Arbeitgeberattraktivität sei entscheidend. Goerdeler legte den Fokus zudem auf die hervorragenden Qualitäten des Personals und die hervorragend spezialisierten Departments, medizinische Unterabteilungen, die in ihren Bereichen hochwertige zertifizierte Leistungen erbringen. „Neben Personal haben wir auch in Steine investiert“, erinnerte Michael von Helden aus dem Vorstand zudem an die umfangreichen baulichen Erweiterungen, die zur Wiedererstarkung des Hauses beigetragen haben. Pflegedirektorin Sigrid Krause betonte die Bedeutung der arbeitnehmerfreundlichen Arbeitsplatz- und zeitgestaltung, die von einer intensiven Unterstützung der teils sogar aus weit entfernten Ländern stammenden Auszubildenden begleitet wird. Sie sind, das ist unbestritten, ein wichtiger Baustein des Hauses für eine gute Zukunft.

In der besteht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden „immer Platz, nach oben zu wachsen.“ Der Award sei somit trotz allem „Ansporn, in allen Bereichen noch besser zu werden!“

„Ein Anlass, der uns wirklich sehr glücklich macht!“ – Vorstandsmitglied Michael von Helden, die Pflegedirektorin Sigrid Krause, die Kuratoriumsvorsitzende Doris Kaiser, der Ärztliche Direktor Dr. Timm Schlummer und der Vorstandsvorsitzende Peter Goerdeler freuen sich über den hervorragenden zweiten Platz des Josephs-Hospitals beim deutschlandweiten Clinotel-Award (v.li.)

(Foto: Rieder)