
Als Nationalspieler, Welt- oder Europameister, als Olympiasieger oder Rekordhalter zählten sie zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit. Im NS-Staat wurden sie als Jüdinnen und Juden ausgegrenzt, entrechtet, zur Flucht gedrängt oder ermordet. Die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ in Trägerschaft des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. würdigt das große Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Der SG Telgte ist es gelungen, die großformatige skulpturale Präsentation nach Telgte zu holen. Vom 02. bis 29. November 2025 würdigt die Ausstellung das große Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Zur Ausstellungseröffnung am 2. November, um 12.00 Uhr, im Rathausfoyer wird
Dr. Henry Wahlig vom DFB-Museum in Dortmund einen Vortrag halten. Außerdem wird die Schirmherrin und Antisemitismusbeauftragten des Landes NRW, Sylvia Löhrmann, Bürgermeisterin Katja Behrendt, Vertreter*innen der SG Telgte, Vertreter*innen von Erinnerung und Mahnung sowie die Sponsoren der Sparkasse Münsterland Ost und der Wertestiftung Münsterland von der Volksbank im Münsterland eG anwesend sein.
Die Ausstellung ist kostenlos bis zum 29. November ganztägig auf dem Rathaus-Vorplatz zu sehen.
Zur Ausstellung:
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportlerpersönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Mit überlebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert.
Nur weil sie Juden waren, wurden diese Frauen und Männer während der NS-Zeit aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Titel wurden aberkannt. Dem deutschen Fußballpionier Walther Bensemann, Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes, blieb wie vielen anderen nur die Flucht. Nicht wenige Sportler, wie der Fußballnationalspieler Julius Hirsch oder die zehnfache Deutsche Leichtathletikmeisterin Lilli Henoch, wurden deportiert und ermordet. Ralph Klein entkam nur knapp der Deportation nach Auschwitz. Nach dem Krieg war er israelischer, später deutscher Basketball-Nationaltrainer.
Vorgestellt werden ebenfalls die Biografien der Fechtolympiasiegerin Helene Mayer, des Schachweltmeisters Emanuel Lasker, des Meisterboxers Erich Seelig, der Deutschen Tennismeisterin Nelly Neppach, der Deutschen Speerwurfmeisterin Martha Jacob, der Leichtathletin Gretel Bergmann, der Turnolympiasieger Alfred und Gustav Felix Flatow, der Europameister im Gewichtheben beziehungsweise im Ringen Julius und Hermann Baruch, des Eishockeyspielers Rudi Ball und des deutschen Fußballnationalspielers Gottfried Fuchs.
Die Ausstellung bietet mit der Schwimmerin Sarah Poewe aber auch einen Ausblick und stellt eine wichtige Verbindung zur Gegenwart her. Als erste jüdische Athletin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gewann sie 2004 in Athen eine olympische Medaille für Deutschland.
Initiiert, konzipiert und finanziert wurde und wird die Ausstellung durch die DFB-Kulturstiftung, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Die aus Anlass der European Maccabi Games 2015 in Berlin erstmals gezeigte Ausstellung wurde zudem durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und die Deutsche Bahn Stiftung gefördert.
Idee und Konzept: Norbert Niclauss (BKM) und Olliver Tietz (DFB-Kulturstiftung). Autoren: Dr. Berno Bahro, Prof. Dr. Hans Joachim Teichler (beide Potsdam), Prof. Dr. Lorenz Peiffer (Hannover) sowie Dr. Henry Wahlig (Dortmund).
Die Ausstellung ist zweisprachig (deutsch/englisch) und über QR-Codes mit einer Online-Ausstellung verknüpft, auf der ergänzende Texte und Fotos ausführlich die jüdische Geschichte des deutschen Sports dokumentieren: www.juedische-sportstars.de
Das Rahmenprogramm rund um die Ausstellung:
02.11.2025, 12.00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung im Rathausfoyer mit einem Vortrag von Dr. Henry Wahlig vom DFB-Museum in Dortmund
Schirmherrin Sylvia Löhrmann, Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW
05.11.2025, 19.30 Uhr
Bürgerhaus Telgte: Der Berliner Islamismusexperte Ahmad Mansour: Von Gaza bis Deutschland – Wie der Nahostkonflikt unsere Gesellschaft herausfordert.
07.11.2025, 15 Uhr
Rathaus-Vorplatz: VHS-Führung zur Ausstellung: Keine Anmeldung nötig, kostenfrei,
09.11.2025, 15 Uhr
Vortragssaal im Museum RELiGIO: Prof. em. Dr. Rüdiger Robert: Zur Geschichte des Antisemitismus (Kooperation VHS, Verein Erinnerung und Mahnung, RELIiGIO)
10. und 11.11.2025
Sekundarschule an der Marienlinde: Schüler*innen-Workshop „Gefahren durch Populismus und Extremismus: Wie schützen wir unsere Demokratie?“
13. und 14.11.2025
Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium: Schüler*innen-Workshop „Ethos im Sport in seinen vielfältigen Aufgaben“
14.11.2025, 19.30 Uhr
Aula des MSM-Gymnasium: „BYE BYE! Salut! Maseltov!“ Konzert mit Christiane Hagedorn und Band (Kooperation mit dem Heimatverein)
14.11.2025, 15 Uhr
Rathaus-Vorplatz: VHS-Führung zur Ausstellung: Keine Anmeldung nötig, kostenfrei,
16.11.2025, 11 Uhr
Vortragssaal im Museum RELiGIO: Filmvorführung „BERLIN 36“, Film über das Schicksal der verhinderten jüdischen Hochspringerin Gretel Bergmann
22.11.2025, 15 Uhr
Rathaus-Vorplatz: VHS-Führung zur Ausstellung: Keine Anmeldung nötig, kostenfrei,
25.11.2025, 19.30 Uhr
Bürgerhaus Telgte: Veranstaltung mit Ruprecht Polenz, ehemaliger Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, ENGAGEMENT FÜR DIE DEMOKRATIE; Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Regionalbüro Westfalen in Dortmund
29.11.2025, 15 Uhr
Rathaus-Vorplatz: Finissage. VHS-Führung zur Ausstellung: Keine Anmeldung nötig, kostenfrei
Weitere Veranstaltungen sind geplant und werden veröffentlicht.
Alle Veranstaltungen finden während des gesamten Monats November bei kostenlosem Eintritt statt.