„Es sind Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen!“ Fast als hätte man sich diesen Ausspruch des französischen Schriftstellers Guy de Maupassant zum Leitsatz gemacht, brechen die Französischkurse der achten Klassen jedes Jahr auf ins Elsass, um eben diese Begegnungen mit Franzosen, aber auch untereinander möglich zu machen. Unter der Begleitung von Frau Specker, Frau Tussing, Frau Schwedhelm und Herr Niemann hatten auch dieses Jahr die Beteiligten viel Spaß. Untergebracht in der schönen Jugendherberge in Breisach direkt am Ufer des Rheins, hatten die Schüler auf den zahlreichen Ausflügen nach Frankreich und in das Umland viele Chancen, Französisch zu sprechen und neue Freundschaften zu schließen.
Das Programm des ersten Tages nach der Anreise begann schon früh morgens. Der schnell bei allen Teilnehmern beliebte Busfahrer fuhr zum ersten Mal über die französische Grenze nach Straßburg. Jeder Kurs erhielt zunächst eine kleine Führung durch das historische Zentrum. Danach durften die Schülerinnen und Schüler die Stadt in Kleingruppen selbst erkunden und sich die Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale Notre-Dame mit ihrer astronomischen Uhr oder das schöne Gerberviertel „La Petite France“ anschauen. Ihre Französischkenntnisse konnten sie beim Bestellen des Mittagessens erproben. Am Nachmittag stand der Besuch des Europaparlaments auf dem Programm.
Am zweiten Tag fuhren die Schüler des Mariengymnasiums nach Colmar. Dort erforschten sie in Gruppen die drittgrößte Stadt des Elsass auf eigene Faust. Auch Colmar besitzt mehrere historische Denkmäler, das berühmteste ist wohl der „Isenheimer Altar“ im Museum Unterlinden oder „La Petite Venise“, ein an der Lauch liegendes Viertel, das mit den idyllisch am Fluss stehenden Häusern ein bisschen an Venedig erinnert.
Mittags stieg man wieder in den von der Sonne erhitzten Bus, um zum ehemaligen Konzentrationslager „Le Struthof“ zufahren. Der Weg dorthin führte eine steile, kurvige Straße den Berg hoch. Doch nicht nur die holprige Fahrt löste bei einigen Unbehagen aus. Der Besuch im Lager bedeutete für viele eine bedrückende Erfahrung, da man unter anderem immer noch den Galgen sehen konnte, an dem früher Hinrichtungen stattfanden. Ebenso konnte man die Häuser betreten, in denen die Insassen gequält und umgebracht wurden. Trotzdem war die Mehrheit der Schüler der Meinung, dass es wichtig sei, diese Erinnerungsstätte zu besuchen, auch wenn sie an schreckliche Taten erinnert, um so etwas nie mehr vorkommen zu lassen.
Die drei ereignisreichen Tage endeten mit einem Ausflug in den Europapark, für viele das Highlight der Klassenfahrt. Dort hatten die Französischkurse den ganzen Tag Zeit, um in dem 95 Hektar großen Park viele Attraktionen auszuprobieren. Die meisten zog es zu den riesigen Achterbahnen. Doch auch kleinere Fahrgeschäfte oder die Flugillusion „Voletarium“ sorgten für Begeisterung.
Die Heimfahrt am nächsten Tag fiel etwas stiller aus, der verpasste Schlaf der letzten Nächte wurde nachgeholt. Trotz der Vorfreude auf ihre Familien wären viele bestimmt noch gerne ein paar Tage länger in Straßburg geblieben.
(Foto: MGW / Bericht von Felicia Schirk)