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Aufbruch in die berufliche Zukunft

DEULA-Umschüler starten ins echte Berufsleben

Eine Ausbildung abzuschließen ist immer der Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Aber eben auch ein Ende. Bei der DEULA in Warendorf blicken gerade 7 Absolventen der Umschulung zum Fachlagerist mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Zeit bei der DEULA zurück. Denn die Umschulung, die jetzt hinter ihnen liegt, hat ihr Schicksal zum Positiven verändert, meint besonders eine von ihnen: Jaqueline O. ist 27 Jahre alt und Mutter zweier Kinder. Beide gehen noch in den Kindergarten, daher war für die Alleinerziehende eine solide Berufsausbildung bisher nicht denkbar. Bis die Neubeckumerin im Jahr 2017 zur DEULA kam.

Jaqueline hatte von einer Qualifizierung im Bereich Lagerlogistik gehört. Beim Jobcenter des Kreises Warendorf hatte man ihr davon erzählt. Bei der DEULA gebe es eine Maßnahme mit dem Titel „Fachpraxis Lagerlogistik / City-Logistik“. Da könne man nicht nur solides Grundwissen zum Einstieg in die Logistik-Branche erwerben, sondern – wenn man sich reinhängt – sogar den PKW Führerschein machen. Jaqueline nahm ihren Mut zusammen und sprach mit der Bildungsberatung der DEULA, einer wichtigen Zugangsvoraussetzung. Die damals 25-jährige überzeugte mit ihrem Interesse und ihrer Entschlossenheit. Und so begann sie im Mai 2017 mit der Förderung durch das Jobcenter ihre Qualifizierungsmaßnahme. „Am Anfang war das schwierig. Ich war noch nie so lange von meinen Kindern getrennt. Das musste erstmal organisiert werden. Eine Ganztagsbetreuung für die Kinder zu finden und zudem eine Tagesmutter, welche die Fahrdienste zur Kita und zurück übernimmt, so etwas war schwierig in Neubeckum. Aber wo ein Wille ist, findet sich ein Weg!“ Verbissen machte sie sich an die Arbeit, und schon im November durfte sie ebenfalls in der DEULA ihren PKW Führerschein machen. Auch die dafür anfallenden Kosten übernahm das Jobcenter. Aber die Qualifizierung war der ambitionierten jungen Frau nicht genug. Jetzt wollte sie eine echte Berufsausbildung absolvieren – und zwar zur Fachlageristin! 

„Das geht natürlich nicht so einfach“, erklärt Katharina Zurwieden von der Bildungsberatung der DEULA. Sie ist die Schnittstelle zwischen den Kostenträgern wie Arbeitsagentur und Jobcenter sowie dem DEULA-Fachbereich Lager und Logistik, der seit Jahren erfolgreich die Umschulung zum Fachlagerist anbietet. „Soll diese Umschulung vom Jobcenter finanziert werden, muss schon eine erkennbare Perspektive da sein, dass diese Umschulung nicht nur erfolgreich abgeschlossen wird, sondern auch, dass die Umschüler danach im ersten Arbeitsmarkt landen!“ Will heißen, dass sie anschließend auch in dem erlernten Beruf arbeiten. Jaqueline war fest entschlossen, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen und einen soliden Beruf zu erlernen, schon um ihrer Kinder Willen. Im Dezember 2017, 7 Monate nach dem ersten Kontakt mit der DEULA und dem erfolgreichen Abschluss ihrer Qualifizierung,  begann sie die Umschulung zur Fachlageristin.
Noch immer hatte Jaqueline Probleme mit der Betreuung ihrer beiden Kinder. Ihre Mutter, selbst im Schichtdienst beschäftigt, half ihr in der Anfangszeit, so gut das ihre  Arbeitszeiten eben zuließen. Aber auch das Jobcenter war bereit, sie zu unterstützen. Schließlich fand Jaqueline eine Tagesmutter, ohne die die Weiterführung der Berufsausbildung sehr schwierig geworden wäre. Durch die Übernahme der Kosten stellte das Jobcenter sicher, dass Jaqueline ohne allzu viele Sorgen ihrer Ausbildung nachgehen konnte. „Trotzdem musste ich oft arge Klimmzüge machen, um meinen Kindern gerecht zu werden, wenn die Tagesmutter nicht konnte oder es den Kindern nicht gut ging.“ Über die Dauer ihrer Teilnahme ist Jacqueline mit dem Team des Bildungszentrums, aber auch mit ihren Mitschülern, regelrecht zusammengewachsen. „Mit denen verbringt man ja effektiv mehr Zeit als mit der eigenen Familie!“ Wann immer sie ein Problem gehabt hätte – ob mit dem Unterrichtsstoff oder auch privat – man hätte Hilfe und Beistand gefunden. „Die Dozenten sind Bombe! Und mit den Mitschülern haben wir uns auch außerhalb des Unterrichts getroffen und gelernt, uns gegenseitig abgefragt. Irgendwie bin ich richtig traurig, wenn ich aus diesem Umfeld jetzt raus muss – in mein neues Leben!“ Darauf allerdings kann sich die frischgebackene Fachlageristin freuen. Denn ihre Abschlussnote nach der theoretischen Prüfung ist eine gute zwei. „In der Praktischen versuche ich noch, auf die eins zu kommen.“ Und Berufspraxis hat die energische Neubeckumerin reichlich: Sogar mit Staplern und Kränen geht sie routiniert um, die entsprechenden Scheine hat sie allesamt gemacht. Auch aus ihren insgesamt drei Betriebspraktika, die feste Bestandteile der Qualifizierung und Umschulung in der DEULA sind, kann sie sehr gute Beurteilungen vorweisen. Beim letzten Praktikum bei einem Oelder Bekleidungs-Label hat man ihr nicht nur ein erstklassiges Arbeitszeugnis ausgestellt – man hat ihr auch rundweg einen Job als Fachlageristin angeboten. „Das mache ich auch – die Bewerbung ist so gut wie raus. Sobald ich  alle Zeugnisse und Bescheinigungen zusammenhabe, gebe ich die ab!“ Wehmütig ist sie schon ein bisschen, dass sie die Menschen jetzt verlassen muss, die sie seit fast zwei Jahren so ins Herz geschlossen hat. Aber der Optimismus und der Ehrgeiz überwiegen. „Ich weiß jetzt, dass ich etwas richtig gut kann, und das will ich auch durchziehen!“ Auch die Dozenten sind ein bisschen traurig. Aber gleichzeitig freuen sie sich auf die nächste Gruppe von Umschülern, die in ihre berufliche Zukunft starten wollen. Die neue Umschulung zum Fachlageristen beginnt in der DEULA am 26. Februar dieses Jahres. Es sind noch Plätze frei!

Arbeiten gemeinsam für die berufliche Zukunft: Bildungsberatung, Fachbereich Logistik, Jobcenter mit den Absolventinnen und Absolventen der Umschulung

Foto: DEULA