Am vergangenen Donnerstag machte sich zum 3. Mal eine Gruppe von 10 Schülerinnen und Schülern des Gymnasium Laurentianum, begleitet von der Biologielehrerin Martina Beuting, auf den Weg nach Raesfeld um dort an dem binationalen Projekt „MINTLAB auf Schlössern – in kastelen“ teilzunehmen. „MINTLAB auf Schlössern – in kastelen“ ist der Name des von der Stiftung Jugend und Schlösser ins Leben gerufenen Projektes, bei dem deutsche und niederländische Schüler gemeinsam an vorwiegend naturwissenschaftlichen Themen arbeiten. Das ganze natürlich (wie der Projektname schon besagt) vor der Kulisse eines der vielen Schlösser und Burgen auf niederländischer und deutscher Seite. Die Andreas-Mohn-Stiftung, das zdi-Zentrum NEAnderderLab im Kreis Mettmann, die Regio Achterhoek in Doetinchem und viele andere unterstützen dieses Projekt.
Angekommen in Raesfeld zeigte sich schnell, dass es kaum Berührungsängste zwischen den 10 deutschen und 10 niederländischen Schülerinnen und Schülern gab, und so begab sich die buntgemischte Gruppe fröhlich plaudernd (in einem Gemisch aus Deutsch, Englisch und Niederländisch) zunächst auf eine Erkundungstour durch das Schloss Raesfeld. Auf dem Dachboden des Schlosses zeigte ihnen Dipl.-Ing. Eckard Zurheide (Geschäftsbereichsleiter der Akademie des Handwerks, Schloss Raesfeld), was man aus den Holzplanken des Dachgestühls über die harte Baugeschichte des Residenzschlosses ableiten kann. Die Schüler bestaunten die eingeritzten Zahlen und Buchstaben, die den damaligen Baumeistern (ähnlich dem Prinzip eines großen, schwedischen Möbelherstellers) zeigten, welche Balken miteinander verbunden werden mussten.
Nach der Führung konnten sich die Schüler bei einem Kennenlernspiel aufwärmen und noch mehr über ihre Partner und das Nachbarland erfahren.
Nachmittags beschäftigten sie sich dann in binationalen Zweierteams mit den Geheimnissen der Kosmetik. Sie erfuhren, dass die Höhlenmalereien in Lascaux Hinweise darauf liefern, dass die Menschen bereits vor ca. 20.000 Jahren Kosmetik verwendeten. Eindeutig belegt ist dahingegen die Entwicklung einer Kunst der dekorativen Kosmetik im alten Ägypten, deren Sinnbild die noch fast unversehrt erhaltene Kalksteinbüste der Königin Nofretete aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. ist. An drei verschiedenen Stationen konnten die Schülerinnen und Schüler dann den Geheimnissen der schönen Nofretete auf die Spur kommen, indem sie eine eigene Gesichtscreme, ein Duschgel und eine Seife herstellten.
Gut gepflegt und wohlduftend machten die 10 Schülerinnen und Schüler sich dann am Nachmittag auf den Heimweg nach Warendorf. Der Abschied von den 10 niederländischen Jugendlichen fiel hierbei nicht schwer, denn bereits in knapp einem Monat wird sich die Gruppe beim Rückbesuch in der Kulturfabrik im niederländischen Ulft wiedersehen, um dort mehr über das Löten zu lernen.
Fotos: Laurentianum