Neuer Pilotkursus bietet Menschen mit Migrationshintergrund sichere Jobperspektive.
Das Ministerium für Verkehr teilt mit:
Für die Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen ist es ein neuer Weg der Fachpersonal-Akquise. Für die Teilnehmer des neuen Pilotkurses für Migranten bietet die Ausbildung die Aussicht auf einen verantwortungsvollen Beruf mit besten Zukunftsperspektiven. Ein neuer Ausbildungsgang zum Triebfahrzeugführer bei der „Stiftung Bildung & Handwerk“ richtet sich explizit an Migranten. Am Mittwoch. 5. August 2020, stellte Verkehrsminister Hendrik Wüst den Pilotkursus vor.
Minister Wüst: „Deutschland muss wieder Bahnland werden. Das geht aber nur, wenn wir genügend Menschen haben, die wissen, wie man so ein Fahrzeug steuert. Mit dem neuen Pilotkursus sprechen wir ganz gezielt Menschen an, die als Geflüchtete zu uns gekommen sind. Wir bilden neue Lokführer aus – und bieten den Bewerbern eine einmalige Chance der Integration und Weiterbildung.“
1.700 Lokführer werden in den kommenden fünf Jahren in Nordrhein-Westfalen fehlen. 40 Prozent der Triebfahrzeugführer werden sich dann in den Ruhestand verabschieden.
Zurzeit durchlaufen 13 Kandidaten das neue Ausbildungsprogramm in Gelsenkirchen, das in Kürze durch Angebote in anderen Regionen Nordrhein-Westfalens ergänzt wird. Weitere Bewerber sind kürzlich in einem Kursus der MEV-Lokführerschule in Essen gestartet. Mentoren und Ausbildungspaten sollen den Quereinsteigern während der neun- und zwölfmonatigen Schulung helfen. Unterstützt wird das Projekt von Kooperationspartnern in Arbeitsagenturen, Jobcentern und Bildungsträgern.
Mindestens 27.000 Euro kostet eine Ausbildung zum Lokführer inklusive eines vorgeschalteten dreimonatigen Sprachtrainings. In den meisten Fällen werden die Kosten vom Jobcenter getragen.
Den Kursteilnehmern machte der Minister Mut für die anspruchsvolle Ausbildung: „Sie werden gebraucht, damit unser Land in Bewegung bleibt.“
Insgesamt befinden sich in Nordrhein-Westfalen 400 Männer und Frauen in der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer.
Minister Wüst: „Das neue Ausbildungsprogramm ist ein gutes Beispiel dafür, was alles möglich ist, wenn wir zusammenrücken und Bahnunternehmen und Aufgabenträger gemeinsame Sache machen.“
Hintergrund:
Fokus Bahn NRW ist ein Programm für einen besseren Schienenpersonennahverkehr in Nordrhein-Westfalen, an dem ein Branchenbündnis kontinuierlich arbeitet. Zu dem Bündnis, das in 2019 gegründet wurde, gehören die Aufgabenträger Zweckverband Nahverkehr-Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe sowie die Nahverkehrsbahnen. Das Programm ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Das Verkehrsministerium fördert es im Jahr 2020 mit mehr als einer Million Euro.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fokus-bahn.nrw.