Warendorf. Zusammengerückt sind diejenigen, die in der fünften Jahreszeit Frohsinn verbreiten: Erstmals in der langen Geschichte des Narrenwesens in der Emsstadt haben die Warendorfer Karnevalsgesellschaft (WaKaGe), der Bürgerausschuss, die Möhnen, der HaBaKa, die Wagenbauern vom KC Stusa und die Altstadtfunken „Nase Rot“ einen besonders intensiven Schulterschluss geübt und einen gemeinsamen Orden kreiert, der für eine Session steht, die sich noch vor einem Jahr in dieser Form wohl niemand hätte träumen lassen.
Auch die Jecken sind notgedrungen zu Stubenhockern geworden. Eigentlich würde in der kommenden Woche die neue Tollität proklamiert, die kurz darauf das Regiment in der Stadt übernehmen sollte. Möhnen würden am Altweibertag zur Höchstform auflaufen, ehe am Rosenmontag der Lindwurm der Freude durch die Gassen und über die Straßen zöge. In Sälen und Kneipen würde gefeiert bis Aschermittwoch, in Kindergärten und Schulen fieberte man dem Besuch des Narrenfürsten entgegen. Es würde gebützt, getanzt und geherzt, wo man heute auf Abstand zueinander geht und Kontakte vermeidet. Und dennoch: Trübsal blasen kommt den Karnevalisten nicht in den Sinn.
Corona trifft auf Karneval – der Frohsinn bleibt in jedem Fall: Dieses Motto haben die Vertreter der närrischen Organisationen der Pandemie-Session übergestülpt und auf einen Orden gepresst, der in den nächsten Tagen die Aktiven erreichen soll. Im Zentrum der Auszeichnung steht ein Clown als Sinnbild für die Gemeinschaft der Jecken, der – coronakonform mit Mund-Nasen-Schutz – das Wappen Warendorf in den Händen hält. Das Ganze hängt an einem Band in den Stadtfarben und macht deutlich: Der Karneval ist da – auch wenn er bedingt durch Covid-19 kaum wahrnehmbar ist.
Die Initiatoren setzten hinsichtlich des Ordens auf eine bewährte Partnerschaft und gaben 1000 Exemplare bei Vereinsbedarf Deitert in Auftrag. Finanziell unterstützt wurde die Auszeichnung von der Sparkasse Münsterland Ost, die 1000 Euro beisteuerte. Den Rest finanzierten die jecken Gruppen und Vereine. Sie wollen das Schmuckstück in den kommenden Tagen Aktiven, Freunden und Gönnern des Warendorfer Karnevals zukommen lassen. Überdies kündigen sie weitere Überraschungen für die kommenden Wochen an, in denen – um beim Sessionsmotto zu bleiben – trotz aller Einschränkungen der Frohsinn nicht zu kurz kommen soll.
Warendorf. Auch in anderer Hinsicht hat sich der Senat der WaKaGe nicht beirren lassen. Er ließ ein Sessionsheft drucken, das in Umfang und inhaltlicher Gestaltung denen aus den vergangenen Jahren entspricht. Dort wird an Jubiläumsprinzen ebenso erinnert, wie Veränderungen innerhalb der Formationen bekanntgegeben werden. Ab dem 18. Januar wird das Sessionsheft in den Warendorfer Hauptstellen von Sparkasse und Volksbank zur Mitnahme ausliegen.
Der Orden „Warendorfer Karneval“ steht symbolisch für die Session 2021 und wird in den nächsten Tagen an Mitglieder und Förderer verliehen. Gemeinsam gestaltet und vereinsseitig Großteiles selbst finanziert wurde er von (von oben links im Uhrzeigersinn): Thorsten Habermeier (Stusa), Volker Brügge (WaKaGe), Dirk Rohde (HaBaKa), Mareike Wolff (Möhnen), Judith Zimmermann (Altstadtfunken) und Ralf Sawukaytis (Bürgerausschuss).