News Ticker

Damit die Menschen mit gutem Gefühl leben können – Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sassenberg

„Der Dank stehe jedes Jahr auf der Tagesordnung, sei aber leider nicht selbstverständlich“, sagte Bürgermeister Josef Uphoff bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sassenberg in seinem Grußwort. Dabei könne man den Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden gar nicht oft genug danken, betonte er. Er dankte in seinen Worten nicht nur im Allgemeinen, sondern vor allem auch für das „besondere Jahr 2022“. Die Jahresberichte hätten „deutlich gemacht, „dass wir weiterhin in sehr unruhigen Zeiten leben“, sagte der Bürgermeister. Daher sei es auch ganz besonders für die Menschen, die Bürger der Stadt, dass sie mit gutem, sicherem Gefühl leben können. Und dafür brauche es die Feuerwehr, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und rund ums Jahr.

Auch wenn die Jahresberichte nicht mehr wie in früheren Zeiten jeden Einsatz auflisteten, wurde aus ihnen ersichtlich, dass die Bürger der Hesselstadt und des Spargeldorfs mit gutem Gefühl leben können. Ob Tag, ob Nacht, die Löschzüge rücken aus. Die persönlich verhinderten Schriftführer hatten für ihre Präsentationen eine Auswahl der Einsätze ausgewählt und zudem Statistiken eingebunden. Ralf Baker, der für Sassenberg vortrug, konnte für das Jahr 2022 auf 156 Einsätze verweisen. Im Jahr zuvor waren es noch 108 gewesen und 2019 sogar „nur“ bescheidene 68. Die technische Hilfeleistung überwog mit 69 Einsätzen bei Weitem die Zahl der 23 Brandeinsätze, unter denen vier Mittel- und zwei Großbrände waren. Auf 34 stieg die Zahl der Einsätze für die First Responder. Besonders intensiv waren die Einsätze beim Freiflächenbrand im Poggenbrook sowie der Dachstuhlbrand in direkter Nachbarschaft zum Sassenberger Feuerwehrgerätehaus. Sturm Zeynep forderte die Wehrleute im Februar gleich 26 Mal.

Den Ortsteil Füchtorf hatte das Unwetter ebenfalls nicht verschont, wie Michael Lienker berichtete. Auch für diesen Löschzug überwog der Oberbegriff „Technische Hilfeleistung“ bei den insgesamt 57 Einsätzen des Jahres deutlich. Lienker erinnerte zudem unter anderem an einen Brand im Fichtenbusch und an die überraschend schnelle Anschaffung des neuen Fahrzeugs HLF 20, mit dem die Freiwillige Feuerwehr Sassenberg auf einen guten Fuhrpark blicken kann. Die Einweihung des Fahrzeugs wird mit einem Tag der offenen Tür am Samstag den 15. April begangen werden. Weitere, in Zeiten vor Corona und Ukrainekrieg nicht angedachte Anschaffungen ergänzen die gute Ausstattung. Satellitentelefone und Notstromaggregate könnten in Ernstfällen eine hilfreiche Unterstützung in Sachen Katastrophenschutz bedeuten.

Auch personell sind die Löschzüge gut aufgestellt. Der Löschzug Sassenberg verfügte 2022 über 74 aktive Kräfte in der Einsatzabteilung und 14 Wehrleute in der Ehrenabteilung, in Füchtorf waren es 49 Aktive und 12 Wehrleute in der Ehrenabteilung.

Im Bericht der Wehrführung dankte Matthias Freese einer Vielzahl von Menschen, die alle zusammen erst ermöglichen, dass die vielen Rädchen der Feuerwehraufgaben nahtlos ineinandergreifen können. Ausdrücklich dankte er Politik und Verwaltung: „Ihr versteht die Feuerwehr, als das was sie ist: Es ist Eure Feuerwehr!“ Das der Bürgermeister ihn gut verstanden hatte, machten die eingangs genannten Grußworte deutlich. Freeses ausdrücklicher Dank galt vor allem den Kameradinnen und Kameraden. „Ihr seid alle Säulen unserer Feuerwehr“, versicherte ihnen der Wehrführer.

Kreisbrandmeister Heinz-Jürgen Gottmann war ebenfalls voll des Lobes, vor allem für die Organisation des Leistungsnachweises, der am 6. Mai in Sassenberg stattfinden soll, sowie die personelle Situation der Sassenberger Löschzüge. Anders als andernorts habe die Pandemie hier keine Spuren durch Austritte hinterlassen. Schon fast als Running Gag mahnte er erneut die Bildung einer Jugendfeuerwehr an. Sassenberg sei diesbezüglich im Kreis Warendorf ein weißer Fleck. Zudem ging er auf die ausufernden Angriffe gegen Rettungskräfte ein und forderte die Politik auf: „Zeigen Sie die Betreffenden an und ziehen Sie durch, was das Gesetz bieten kann“. Dafür erhielt er Applaus.

Bei der ohne besondere Vorkommnisse im Saal Artkamp-Möllers in Füchtorf durchgeführten Jahreshauptversammlung fanden turnusmäßig auch Ehrungen, Beförderung, Neuaufnahmen und Verabschiedungen in die Ehrenabteilung statt. „236 Jahre werden und heute aus dem aktiven Dienst entlassen und in die Ehrenabteilung übergehen“, leitete Matthias Freese die Verabschiedung von Alfred Blömker, Manfred Pohl und Norbert Fischer (Sassenberg), sowie Alfons Depenwisch, Stefan Wöstmann und Martin Wessel in die Ehrenabteilung ein.

Thomas (Bombe) Lietmann und Michael Lienker wurden für 25 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit geehrt. 35 Jahre sind Markus Ruhe, Ludger und Stefan Wöstmann in der Feuerwehr, Martin Wessel sogar 40 Jahre (alle Füchtorf). Peter Hartmann (Sassenberg) ist seit 50 Jahren Mitglied. Bis dahin ist es für die Neuaufnahmen Niklas Mohr und Manuel Pohlschmidt noch ein weiter Weg.

Befördert wurden Jannik Querdel, Alexander Kahle und Anna Berndzen (alle Füchtorf), sowie Simon Mersmann, Fabian Peitz, Thomas Meinersmann, Simon Becker und Andreas Rolke (alle Sassenberg).

Die Wehrführung mit Beförderten und Neuaufnahmen. Das Bild zeigt: Heinrich Otte, Simon Mersmann, Thomas Meinersmann, Anna Berndzen, Alexander Kahle, Niklas Mohr, Jannik Querdel, Simon Becker, Andreas Rolke, Fabian Peitz und Matthias Freese (v.li.)

Vier der für ihre langjährige Feuerwehrzugehörigkeit zu ehrenden waren bei der Versammlung anwesend. Das Bild zeigt Wehrführer Matthias Freese, Kreisbrandmeister Heinz-Jürgen Gottmann, Michael Lietmann (25 Jahre), den stellvertretenden Wehrführer Heinrich Otte, Michael Lienker (25 Jahre), Ludger Wöstmann (35 Jahre), Martin Wessel (40 Jahre) und Bürgermeister Josef Uphoff

Die Wehrführung verabschiedete Alfons Depenwisch (2.v.li.), Martin Wessel (3.v.li.), Alfred Blömker (4.v.li.) und Norbert Fischer (5.v.li.) in die Ehrenabteilung

Fotos: Rieder