Es war für viele der Frauen ein Schock, was Ulrike Zanke bei der Generalversammlung der KFD St. Bonifatius Freckenhorst verkündete: Falls sich niemand findet, der das Vorstandsteam kontinuierlich bei dessen Arbeit unterstützt, geht die KFD in das letzte Jahr ihrer Existenz. Die umfangreichen Aufgaben innerhalb der KFD könnten von Anne Kieskemper, Sabine Scheimann, Monika Dühlmann und Ulrike Zanke ohne zusätzliche, dauerhafte Unterstützung nicht bewältigt werden. Es gehe nicht „um ein paar Mal Kaffee kochen“, betonte Zanke und stellte den weiteren Ablauf klar: „Ansonsten wird das Programm 2023 noch abgearbeitet und das war’s dann mit der KFD Freckenhorst, denn dann sind wir tot!“
Keine Vorstellung, mit der sich die anwesenden Frauen anfreunden konnten, aber eine deutliche Gefahr. Weil die weitere Zukunft ungewiss ist, kam es auch nicht zu einer Diskussion über die vom Bundesverband verpflichtend geforderte, jedoch augenscheinlich kaum begründete, Beitragserhöhung von 25 Euro jährlich auf 40 Euro.
Für die Entscheidung ob es zur Auflösung kommt, bleibt Zeit bis zum 9. August, wenn sich das Team wegen der Beitragserhöhung mit einer Vertreterin des Diözesanverbands treffen will. Das Team hofft bis dahin Unterstützung aus den Reihen der Frauen zu finden. Ohne Zukunftsperspektive wäre dieses Treffen allerdings sinnlos. Und auch wenn es in Freckenhorst weitergeht, wird kaum anderes als die Zustimmung zur Erhöhung übrigbleiben. „Das Geschrei war groß, aber alle bleiben beim Bundesverband“, so Zankes Einschätzung der anderen Vereine.
Zu Beginn der Versammlung hatte Doris Kaiser noch die große Bedeutung der KFD für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dargelegt und die KFD Freckenhorst für ihre Arbeit gelobt. Der Mangel an Neumitgliedern mache, trotz der gemischten Altersverteilung, Sorge. „Man braucht immer wieder Leute von außen“, hatte sie bereits beim Grußwort auf die Folgen mangelnden Engagements hingewiesen. Auch der Jahresbericht von Monika Dühlmann hatte eine lebendige, aktive KFD gezeigt.
Gerade daher wäre es schade, wenn für die rund 350 Frauen bereits in Kürze die tradtionsreiche Gemeinschaft entfiele
Auf (zu) wenigen Schultern verteilt sich derzeit die Last der gesamten ehrenamtlichen Vorstandsarbeit: Christel Kiffmeyer, Sabine Scheimann, Ulrike Zanke, Monika Dühlmann, Doro Berghaus und Lisa Schmidt. Auf dem Bild fehlt Anne Kieskemper
Foto: Rieder