Warendorf. „Darf ich das?” diese Frage stellen sich viele Angehörige, wenn es darum geht, sich um eine Betreuung außerhalb der Familie für einen Demenzerkrankten geht. „Die Gedanken, die sich die Angehörigen im Vorfeld machen, sind vielschichtig und oft quälend“, so Marie-Theres Kastner, Vorsitzende vom Verein liebenswert lebenswert e.V. „Es geht doch noch irgendwie“ oder „Ich kann meinen Angehörigen doch nicht in fremde Hände geben“ oder“ Bin ich egoistisch, wenn ich mir diese freie Zeit wirklich nehme?“ –das sind die Bedenken und Fragen, die wir im Verein immer wieder hören, wenn sich Angehörige an uns wenden.“
Dabei ist es hilfreich, bereits in einem möglichst frühen Stadium der Demenz die erkrankte Person an eine Betreuung durch fremde Personen zu gewöhnen. „Häufig wird erst Hilfe gesucht, wenn die Krankheit schon sehr weit fortgeschritten ist, und eine Integration in die Gruppe kaum noch möglich ist“, ergänzt die zweite Vorsitzende Petra Fehmer.
Der Verein „liebenswert lebenswert“ unterstützt Menschen mit einer dementiellen Entwicklung und deren Angehörige.
Am 9. April bietet der Verein allen Interessierten die Möglichkeit in einem Online-Meeting, das Angebot des Vereins kennen zu lernen und vor allem Fragen zu stellen und in den Austausch zu kommen.
Unter dem Titel „Darf ich das? Fremde Leute um Hilfe bitten? – Mut zum Handeln: Zögern überwinden in der Betreuung junger Demenzpatienten“ will der Verein aufklären und dazu beitragen für die Betroffenen und ihre Angehörigen das richtige zu tun. Der Zugangslink ist auf der Homepage www.liebenswert-lebenswert.com veröffentlicht. Beginn ist um 19:30 Uhr. Eine anonyme Teilnahme ist möglich.
Das Angebot des Vereins liebenswert lebenswert richtet sich vor allem an Demenzbetroffene von etwa 40-70 Jahren. Einmal im Monat wird samstags eine Betreuungsgruppe in Warendorf angeboten. Parallel bietet der Verein aufsuchende Betreuung durch ausgebildete Alltagsbegleiter an. In beiden Fällen soll durch die Betreuung der Erkrankten Freiraum für die Angehörigen geschaffen werden.
Foto: Verein „liebenswert lebenswert“