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Gemeinsam die regionalen Klimaziele erreichen: Lenkungsgruppe Klimaschutz des Kreises Warendorf tagt in Telgte

Foto: Stadt Telgte

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und engen Budgets wollen die Kommunen im Kreis Warendorf ihre Anstrengungen für einen aktiven Klimaschutz fortsetzen und die Zusammenarbeit forcieren. Das ist das Ergebnis einer Tagung der Lenkungsgruppe Klimaschutz im Kreis Warendorf, die sich Mitte der Woche im Telgter Rathaus traf, um zentrale Projekte und Maßnahmen zur regionalen Klimaanpassung und Emissionsreduktion zu besprechen. 

Neben Bürgermeister*innen, Vertreter*innen der Kreisverwaltung sowie den Klimaschutzmanager*innen der Kommunen nahmen auch Vertreter*innen aus Energiegenossenschaften und Fachorganisationen teil, um wichtige Fortschritte und neue Pläne im Bereich der Bürgerenergie, der kommunalen Wärmeplanung und weiterer Klimaschutzinitiativen zu erörtern. „Der Austausch in dieser Runde hat eine hohe Qualität“, stellte Bürgermeister Wolfgang Pieper als Gastgeber fest. „Wir lernen voneinander, tauschen uns aus und bringen konkrete Klimaschutzprojekte in die Umsetzung.“

Themenschwerpunkte der Sitzung

Zunächst stand das Thema „Bürgerwindprojekte und Energiegenossenschaften im Kreis Warendorf“ im Mittelpunkt. Winfried Münsterkötter von der Telgter Bürgerenergie eG (TBE) und zugleich Geschäftsführer der Stadtwerke Ostmünsterland berichtete über die Gründung der Bürgerenergie-Genossenschaft, die bereits im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde und auf kommunalen Dachflächen Photovoltaikanlagen betreibt. Manfred Fockenbrock von der Bürgerwind Fockenbrocks Heide GmbH & Co. KG informierte die Lenkungsgruppe über das kürzlich installierte Windrad auf dem Hof der Familie Fockenbrock – ein Projekt, das die Partnerschaft zwischen der TBE und der Familie Fockenbrock für eine bürgernahe und nachhaltige Energieversorgung stärkt, da auch die Mitglieder der TBE an der Finanzierung des Windrades beteiligt sind. Lea Hilling vom Kreis Warendorf ergänzte die Diskussion mit Einblicken in die Netzwerkarbeit zur Bürgerenergie, um den Ausbau von genossenschaftlich getragenen Energieprojekten im Kreis zu fördern.

Ein weiterer Fokus der Sitzung lag auf dem Klimaanpassungsmanagement, also bei den kommunalen Maßnahmen, die die Städte und Gemeinden klimaresilienter machen sollen. Lukas Wienstroer und Chiara Dombrowski, die Klimaanpassungsmanager*innen des Kreises, gaben dem Lenkungskreis einen Ausblick auf das geplante Klimaanpassungskonzept für den Kreis Warendorf, das in den kommenden Jahren die Resilienz der Region gegen klimatische Veränderungen stärken soll. Insbesondere die anwesenden sieben Bürgermeister*innen plädieren hier für eine klare Ausrichtung auf die Umsetzung von Maßnahmen.

Einen Blick in die Zukunft warf die Lenkungsgruppe mit der Ausarbeitung eines möglichen kreisweiten Förderprogramms für den Klimaschutz. Nachdem das 1000-Solardächer-Programm zur Förderung von Solaranlagen in den letzten Jahren erfolgreich lief, wurden nun Möglichkeiten für ein neues Programm diskutiert, das weiteren Klimaschutzmaßnahmen finanzielle Unterstützung bietet. Zielkorridor ist dabei das Jahr 2026, bis dahin soll das entsprechende Programm umsetzungsreif sein. 

Ein zentrales Thema für die Kommunen ist außerdem die kommunale Wärmeplanung. Dr. Fabian Humpert von der Klimaschutzagentur energy4climate beleuchtete die aktuellen Herausforderungen und gesetzlichen Anforderungen an die Umsetzung einer nachhaltigen Wärmeversorgung und gab wichtige Hinweise, wie die Region diese Herausforderungen meistern kann. Die Anwesende waren darin einig, dass das Thema in der nächsten Runde im März 2025 nochmal vertiefend diskutiert werden muss.

Das Treffen unterstreicht nach Einschätzung der Teilnehmenden den starken regionalen Willen, durch Vernetzung und Zusammenarbeit die Klimaziele des Kreises Warendorf zu erreichen und die Region zukunftssicher und klimafreundlich zu gestalten.

Foto: Stadt Telgte