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Grüne in Telgte wählen Katja Behrendt als ihre Bürgermeister-Kandidatin 2025

Telgte. Katja Behrendt ist gestern von den Grünen in Telgte einstimmig als Bürgermeister-Kandidatin gewählt worden. Damit hat sich die erste Partei in Telgte auf eine Kandidatin zur Kommunalwahl am 14. September 2025 festgelegt.

Mit Behrendt steht in Telgte erstmals eine Frau zur Wahl für das städtische Spitzenamt. „Als Teil der nächsten Generation, mit professioneller Kommunikation und frischem Wind will ich dafür sorgen, dass unsere Stadt-Projekte erfolgreich umgesetzt werden“, betonte Behrendt. In unruhigen Zeiten wie diese, in denen sich viele Menschen nach Sicherheit und Stabilität sehnen, sei ihr Nahbarkeit und Ansprechbarkeit wichtig. Als Kandidatin wäre es ihr Anspruch, eine Bürgermeisterin für alle zu werden und „ernsthaft zuzuhören, mich zu kümmern und anderen Mut zu machen.“ Sie wolle den Winter nutzen für Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern. Sich zu kümmern, habe auch eine soziale Komponente. Als Bürgermeisterin wolle sie Möglichmacherin sein, auch für die, die keine laute Stimme haben.

Die schwierige städtische Haushaltslage könne sie allerdings nicht gut reden. Was die Finanzen betrifft, zeichnet die Stadtverwaltung ein düsteres Bild. „Ich möchte mich einsetzen für eine solide finanzierte, klimagerechte und sozial ausgewogene Entwicklung in unserer Stadt“, sagte Behrendt. Das werde angesichts der Zahlen nicht so einfach. Sie verwies auf den Jahresabschluss 2023 der Stadt Telgte. Er weist ein 9,1 Millionen Euro-Defizit aus, das es in der Höhe in Telgte noch nie gegeben habe. Behrendt kommentierte: „In Zeiten knapper Kassen werden wir priorisieren und sparen müssen und im Zweifel sogar Steuern erhöhen. Ich werde daher keine Versprechungen für neue Großprojekte machen. In den nächsten Jahren werden wir kleinere Brötchen backen müssen. Das heißt aber nicht, dass sie nicht gut schmecken werden.“

In ihrer Rede wurde deutlich: Behrendt liegen vor allem die Themen Kinder, Jugend und Bildung sowie Wohnen und Bauen am Herzen. Zudem sind ihr die notwendige Daseinsvorsorge im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und die Ehrenamtsförderung wichtig. Als Bürgermeisterin werde sie den Schulausbau weiter vorantreiben. Und als Mutter von drei schulpflichtigen Kindern sei sie nah dran an der Entwicklung. Sie wolle sich einsetzen für bezahlbaren Wohnraum, „gerne über die Gründung einer Interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft“. Bei fast jedem Unternehmensbesuch habe sie gehört, dass Mitarbeitende keine passenden Wohnungen in Telgte finden. „Wohnraumförderung ist auch Wirtschaftsförderung“, so Behrendt und ergänzt: „Gemeinsam werden wir Lösungen für eine erfolgreiche Wärmewende erarbeiten, in der die kommunale Wärmeplanung ebenso ein Aspekt ist wie ein Quartiersmanagement. Ein Quartiersmanagement, das Chancen der Sanierung aufzeigt, den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreibt und beispielsweise auch eine bessere Verteilung von Wohnraum zwischen Alt und Jung in den Blick nimmt. Mit ihren beruflichen Erfahrungen im natürlichem Klimaschutz sei es ihr wichtig, die Folgen des Klimawandels in Telgte zu begrenzen und für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger sowie für die Unternehmen vor Überschwemmungen oder Bränden zu sorgen – beispielsweise mit einem abgestimmten Waldbrandschutzkonzept. Gerade in Zeiten knapper Kassen sei es relevant, die Lebendigkeit im Ort zu fördern, die zupackende Eigenverantwortung und das Ehrenamt. „Wir leben in einer großartigen Kleinstadt. Wenn wir in zehn Jahren zurückschauen, sollte Einsamkeit für Jung und Alt möglichst keinen Raum haben. Denn im Miteinander, im gemeinsamen Anpacken finden wir Halt und Zufriedenheit“, so Behrendt.

In ihrer Rede machte Behrendt deutlich, dass sie es mit ihrer Bewerbung ernst meint. Sie sei keine „Zählkandidatin“, wohlwissend, dass sie in große Fußstapfen trete. „Wir werden einen spannenden und hoffentlich fairen und an der Sache orientierten Wahlkampf haben. Wir werden uns ins Zeug legen. Und ich freue mich auf jeden Moment“, rief sie ihren Parteifreundinnen und -freunden zu.

Bei der Mitgliederanhörung gab es viele lobende Worte. Auch Wolfgang Pieper meldete sich als Mitglied der Grünen zu Wort: Er lobte ihren Mut, die Entscheidung für die Kandidatur getroffen zu haben. „Sie ist nicht nur aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation und ihrer politischen Erfahrung kompetent, sondern auch nahbar und überzeugend.“ Augenzwinkernd fügte er hinzu: „Bei der Wiederwahl 2030 von Katja werden wir wissen, dass wir heute eine gute Entscheidung getroffen haben.“

Bei der Mitgliederversammlung ehrte Co-Sprecherin Tatjana zudem Scharfe Armgard Werdermann und Susan Halvaie in Abwesenheit für ihre 25-jährige Mitgliedschaft unter anderem mit einer silbernen Anstecknadel.


Foto: Bündnis 90/Grünen im Kreis Warendorf