„Wie die ganze Welt habe auch ich mit großer Spannung die Präsidentschaftswahlen in den USA verfolgt. Donald Trump ist nach 2016 zum zweiten Mal zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt worden. Und auch wenn mir sein Ton und seine Einstellung nicht gefallen, darf die Verbindung zwischen Europa und Amerika jetzt nicht abreißen. Wir müssen mit den USA im Gespräch bleiben, Handelspartnerschaften festigen und gemeinsame außenpolitische Interessen weiterverfolgen. Dennoch bedeutet das Ergebnis auch ein Umdenken für Europa: Wir müssen als EU fest zusammenstehen und mit einer Stimme sprechen, um ernst genommen zu werden. Deutschland muss besonders mit Frankreich und Polen vorangehen und die Stärke Europas in den Mittelpunkt stellen. Europa muss jetzt erwachsen werden.
Die Zeitenwende darf nicht nur eine Finanzspritze für die Bundeswehr bleiben, sondern fordert ein Umdenken gerade auch in Deutschland, sich unabhängig von Amerika zu machen. Und es bedeutet, noch stärker in die Unterstützung der Ukraine einzusteigen, Zögerlichkeiten endlich abzulegen. Mehr als zuvor müssen wir die Ukraine in Europa einbinden und europäische Interessen stärken. Es darf nicht passieren, dass Trump und Putin miteinander sprechen, ohne dass Europa mit am Tisch sitzt.
Es sind wieder einmal herausfordernde Zeiten, die auf uns zukommen und auf die sich die aktuelle Bundesregierung schlecht vorbereitet zeigt. Dort hatte man fest mit einem Sieg der Demokraten gerechnet, während Jens Spahn (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) schon früh beim republikanischen Parteitag waren, um Kontakte zu knüpfen und alle Gesprächskanäle offen zu halten. In diese Richtung müssen wir weiter gehen. Wir können einen amerikanischen Präsidenten Trump nicht ignorieren, nur weil uns sein Stil und seine Einstellung nicht gefallen. Wir müssen mit den USA zusammenarbeiten, für die Zukunft Europas und für die Zukunft Deutschlands.“