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Afrikanische Schweinepest: Kreis ist auf möglichen Ausbruch gut vorbereitet

Der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland, der am Donnerstag (10. September) bei einem Wildschweinkadaver offiziell bestätigt wurde, löst im Kreis Warendorf Besorgnis aus. „In den landwirtschaftlichen Betrieben bei uns gibt es fast eine Million Schweine. Für die 1200 Betriebe, die bei uns im Kreis Schweine halten, könnte die wirtschaftliche Situation noch schwieriger werden, wenn es Export-Beschränkungen für deutsche Produkte und weiter sinkende Preise gibt“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. „Auf einen möglichen ASP-Ausbruch bei uns müssen wir deshalb vorbereitet sein – und das sind wir“, so der Landrat.

Um im Ernstfall die Seuche eindämmen bzw. bekämpfen zu können, wurde bereits Ende 2017 unter Federführung des Kreisveterinäramtes die „Lokale Arbeitsgruppe Afrikanische Schweinepest – LAG ASP“ gegründet, die die Kooperation zwischen Veterinäramt, Landwirtschaft, Jägerschaft und Jagdbehörde im Kreis intensiviert. Die Gründung der Wildtierseuchenvorsorgegesellschaft (WSVG) für NRW, die von den Landräten aus dem Münsterland maßgeblich unterstützt und vorangetrieben worden ist, war ein weiterer wichtiger Schritt. Denn die WSVG kann erforderliche logistische Maßnahmen wie Einzäunungen schnell und professionell durchführen. Sie kann als externer Dienstleister für eine effektive Bekämpfung innerhalb der sogenannten Kernzone sorgen, wenn sie von den zuständigen Kreisbehörden hinzugezogen wird. Unter anderem sorgt sie durch regelmäßige Übungen und Schulungen dafür, dass das einzusetzende Fachpersonal umfassend auf einen Einsatz der ASP-Bekämpfung beim
Wildschwein vorbereitet ist.

„Wir wollen so im Ernstfall einerseits verhindern, dass sich die ASP weiter unter Wildschweinen ausbreitet und andererseits unsere Hausschweinebestände vor einer Infektion schützen. Die strengen Biosicherheitsmaßnahmen in den schweinehaltenden Betrieben spielen eine wichtige Rolle dabei. Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde – das gilt zum Beispiel auch für den Jagdtourismus“, sagte Dr. Andreas Witte. Leiter des Kreisveterinäramtes.

Hintergrund: Die Afrikanische Schweinepest (ASP)
Die ASP ist eine Viruserkrankung, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befallen kann. Im Nachbarland Polen sind neben einigen Hausschweinebeständen überwiegend Wildschweine erkrankt. In Belgien waren ausschließlich Wildschweine betroffen. Dort steht man nach zwei Jahren kurz vor der Aufhebung der Sperrmaßnahmen. Der Krankheitsverlauf mit hohem Fieber und Blutgerinnungsstörungen in der Haut und den Organen ähnelt dem der klassischen Schweinepest. Nahezu alle erkrankten Tiere verenden. Ein Impfstoff ist zurzeit nicht verfügbar. Für den Menschen und andere Tierarten ist die Afrikanische Schweinepest völlig ungefährlich. Auch der versehentliche Verzehr von infiziertem Fleisch wäre für den Menschen folgenlos.

Wie sich der Kreis Warendorf auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vorbereitet hat, berichten Landrat Dr. Olaf Gericke und Veterinäramtsleiter Dr. Andreas Witte (l.). (Foto: Kreis Warendorf)