Während der Karnevalszeit feiern die Närrinnen und Narren gerne ausgelassen. Besonders der Straßenkarneval gilt als Höhepunkt der 5. Jahreszeit. Kinder und Jugendliche dabei vor den Gefahren von Alkohol zu schützen – das ist nicht nur eine Aufgabe der Eltern. Auch die Jugendämter der Städte Ahlen, Beckum und Oelde, das Kreisjugendamt, die Polizei, die Ordnungsämter sowie die Drogenberatungsstellen im Kreis nehmen diese Aufgabe ernst, insbesondere in der Karnevalszeit. Denn laut Jugendschutzgesetz dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken. Ab 16 Jahren sind Bier, Wein und Sekt in der Öffentlichkeit erlaubt, erst ab 18 Jahren dürfen auch Spirituosen konsumiert werden. Deshalb wird die seit 2009 bewährte Kampagne „Keine Kurzen für Kurze“ fortgesetzt.
„Es geht nicht darum, Kindern und Jugendlichen den Spaß am Karneval zu verderben oder Alkohol grundsätzlich zu verbieten. Doch wir dürfen nicht wegsehen, wenn Minderjährige zu Rauschtrinkern werden“, sagt Landrat Dr. Olaf Gericke, der auch Leiter der Kreispolizei ist. Deshalb müsse die erfolgreiche Präventionsarbeit im Kreis Warendorf – vor allem an Schulen – fortgesetzt werden.
Als positives Signal sehen die Jugendschützer die rückläufigen Einlieferungen von alkoholisierten Kindern und Jugendlichen in die Krankenhäuser. „Entgegen dem Bundestrend gehen bei uns im Kreis Warendorf die Einlieferungszahlen zurück. Zudem steigt auch das Einstiegsalter für den Erstkonsum von Alkohol“, weist Katrin Diekhoff vom Jugendamt des Kreises auf eine kreisweite Jugendumfrage hin: www.suchtvorbeugung-waf.de.
Am Karnevalswochenende wird es auch in diesem Jahr wieder verstärkte Kontrollen der Ordnungsämter und der Polizei in den Karnevalshochburgen geben. Kinder und Jugendliche, die gegen das Jugendschutzgesetz verstoßen, werden in die Jugendschutzstellen gebracht und von den Mitarbeitern der Jugendämter betreut. Dort werden sie von ihren Eltern abgeholt. Im letzten Jahr wurden kreisweit 17 Jugendliche aufgegriffen.
Die Jugendschützer stehen wieder am Karnevalssamstag (10. Februar) in Ennigerloh, am Sonntag (11. Februar) in Everswinkel und Sünninghausen sowie am Rosenmontag (12. Februar) in Ahlen, Beckum, Sendenhorst, Wadersloh und Warendorf bereit. (Kreis Warendorf)
Spaß an Karneval – aber ohne Alkohol: Den Startschuss zur kreisweiten Kampagne „Alkohol? Nicht witzig! Keine Kurzen für Kurze!“ gaben Landrat Dr. Olaf Gericke (oben, 7.v.l.), Polizeidirektor Christoph Ingenohl (unten, 3.v.r.), Bürgermeister der Stadt Ennigerloh Berthold Lülf (oben, 8.v.r.), Jugendamtsleiter Wolfgang Rüting (oben, 6.v.r.) sowie Jugendamtsmitarbeiterin Katrin Diekhoff (unten, 2.v.r.). Mit dabei waren auch Vertreter der Ordnungsämter sowie der Jugendämter Ahlen, Beckum, Oelde und Warendorf.