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Auftakt Biotonnen-Aktionen in drei Kommunen: Bioabfallverordnung schreibt geringere Störstoffquoten vor

Ennigerloh. Die AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf, und das Kompostwerk Warendorf stellen den Ablauf der so genannten Biotonnen-Aktionen um. In Zusammenarbeit mit einzelnen Kommunen hatten diese in der Vergangenheit durchgehend über mehrere Wochen stattgefunden. Ab sofort wird es dauerhafte, aber unregelmäßige Stichproben geben. Los geht’s in Sassenberg, Oelde und Beckum.

Aus dem Inhalt der Biotonne stellen die Kompostwerke wertvolle, gütegesicherte Komposte her. „Niemand will Kunststofffetzen auf seinem Feld oder Plastik in seinem Gemüsebeet haben“, weiß Georg Hellenkamp, Betriebsleiter Kompostwerk Warendorf. Die Novelle der Bioabfallverordnung schreibt aus diesem Grund geringere Störstoffgehalte des angelieferten Materials vor. In der Neufassung der Abfallsatzung ist das berücksichtigt worden, denn verunreinigte Bioabfallanlieferungen verursachen hohe Sortier- und Entsorgungskosten. Das kann sich auf die Abfallgebühren auswirken.

Damit es nicht so weit kommt, ist es besonders wichtig, Bioabfall sortenrein zu sammeln“, sagt Rebecca Thurow, Projektleiterin Biotonnen-Aktionen bei der AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf. Die AWG hatte in den vergangenen Jahren bereits gemeinsam mit dem Kompostwerk und den Städten und Gemeinden so genannte Biotonnen-Aktionen gestartet. Durch die neue Bioabfallverordnung und deren Umsetzung in der Abfallsatzung des Kreises stieg das Interesse an diesen Aktionen stetig. „Denn wenn in einer Anlieferung der festgelegte Störstoffanteil überschritten wird, werden die Sortier- und Entsorgungskosten in Rechnung gestellt. Und das ist fast doppelt so teuer“, erklärt Hellenkamp. „Kommt das häufiger vor, wird sich das auf die Gebührenkalkulation der Kommune auswirken.“

Ab dem 14. September schaut das Aktionsteam daher stichprobenartig in Biotonnen in Sassenberg, Oelde und Beckum. Per Anhänger in Ampelfarben gibt es eine Rückmeldung. Grün: Alles in Ordnung, weiter so. Gelb: Es könnte besser sein. Rot: Das sind zu viele Störstoffe, die Tonne bleibt stehen.

Die Kompostwerke, die AWG und die Kommunen hoffen, dass das Bewusstsein für einen gelungenen Kreislauf vom Kompost über Obst und Gemüse zu Speiseabfällen und über die Biotonne wieder zum Kompost steigt. „Wenn alle mitmachen, ist das sehr gut für die Umwelt und natürlich auch für unser aller Geldbeutel“, werben sie gemeinsam für die Abfalltrennung.

Die Biotonne

Das gehört hinein:

Küchenabfälle, wie Obst (auch Zitrusfrüchte und Bananen), Gemüse- und Speisereste, Kaffeesatz mit Filter, Eierschalen und Teebeutel. Grünabfälle aus dem Garten, wie z.B. verwelkte Blumen, Rasen- und Strauchschnitt, Laub und Wildkräuter.

Das gehört NICHT hinein:

sogenannte „kompostierbare“ Abfalltüten, Plastikbeutel, Mülltüten, Kaffeekapseln, Einwegwindeln, Binden, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen und -asche, Grill-, Ofen- und Holzasche, behandeltes Holz, Straßenkehricht, Leder, Wolle, Haare, Federn, Knochen, Blumentöpfe, Hydrokultursubstrat

Drei Kommunen starten gemeinsam mit der AWG und dem Kompostwerk die neue Biotonnen-Aktion. Zum Auftakt kamen (v.l.) Vivien Dürksen (Stadt Sassenberg), André Leson (Stadt Oelde), Rebecca Thurow (AWG), Silke Stöppel (Stadt Beckum), Georg Hellenkamp (Betriebsleiter Kompostwerk Warendorf), Franz Krumtünger (Logistik AWG) und Alicia Rahe (AWG).

So soll eine Anlieferung aus dem Sammelfahrzeug nicht aussehen. Hier sind viel zu viele Störstoffe enthalten.

Beispiel Rot:
Wird so eine Tonne kontrolliert, bleibt sie stehen. Der Anteil an Störstoffen ist viel zu hoch. Sie bekommt einen roten Anhänger und Infos, wie man es besser machen kann.

Beispiel gelb:

Hier waren nur wenige Störstoffe enthalten, das meiste ist „Bio“ in dieser Tonne. Sie bekommt einen gelben Anhänger und Tipps, wie man es noch besser machen kann.

Fotos: AWG