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Badespaß trotz Corona: Tipps für gesundes Schwimmen in Freibädern, Badeseen und Gartenpools

Nachdem enorme Hitzerekorde in diesem Sommer bislang ausgeblieben sind, rechnen Meteorologen zu diesem Wochenende in ganz Deutschland mit steigenden Temperaturen und reichlich Sonnenstunden. „Bestes Badewetter also für alle Wasserratten“, sagt Ulrike Schäfer vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Münster. „Poolparty für die Kids im eigenen Garten, Ausdauerschwimmen im Freibadbecken oder Relaxen am Badesee – Planschvergnügen gibt es vielerorts für Groß und Klein. Doch nicht nur wegen der Corona-Infektionsgefahr sollten beim Baden einige Regeln beachtet werden.“ 

Freibäder mit Hygienekonzept

Alle öffentlichen Freibäder mussten aufgrund der Corona-Auflagen ein Hygienekonzept vorlegen und entsprechende Maßnahmen zum Schutz der Badegäste umsetzen. „Die Regeln können vielerorts unterschiedlich ausfallen. Einheitliche Standards bis auf das Einhalten des Abstandsgebotes gibt es nicht“, erklärt Ulrike Schäfer. Die Auflagen variieren vom Kauf von Onlinetickets, die vorab gebucht werden müssen, bis hin zu gesperrten Rutschen oder Duschen. „Auch die Zahl der erlaubten Badegäste, die sich zeitgleich im Wasserbecken aufhalten dürfen, hängt von der Größe des Schwimmbades ab und wird unterschiedlich, zum Beispiel über das Anlegen von Armbändern, geregelt“, sagt Ulrike Schäfer. Eine direkte Infektionsgefahr mit Covid-19 über das Badewasser, das in Freibädern über Filteranlagen und Chemikalien wie Chlor intensiv gereinigt wird, schätzt das Umweltbundesamt als höchst unwahrscheinlich ein. 

Abstandhalten am Badesee oder Strand

Wer natürliche Gewässer bevorzugt, findet an Badeseen und Stränden von Ost- und Nordsee Alternativen für eine Abkühlung. „Aber gerade weil sich viele Menschen den Badespaß durch Corona-Auflagen in Freibädern nicht vermiesen lassen möchten, erleben Badeseen und Strände aktuell einen enormen Zulauf. Deshalb sollte hier beim Sprung ins kühle Nass vor allem auf das Einhalten der Abstandsregeln geachtet werden“, erinnert Ulrike Schäfer. In manchen Regionen Deutschlands mussten Seen und Strandabschnitte aufgrund von Besucheranstürmen bereits zeitweise gesperrt werden. In anderen Teilen der Bundesrepublik wie Mecklenburg-Vorpommern sind an der Küste Tagestouristen erst gar nicht zugelassen. „Menschenansammlungen sind zurecht wegen der Infektionsgefahr mit Covid-19 unbedingt zu vermeiden“, appelliert Ulrike Schäfer an das Gewissen der Badegäste. 

Wasserqualität: Gesundheitsgefahr durch Keime

Wer sich am Badesee erfrischen will, muss zudem auf die Wasserqualität achtgeben. „Wenn der See faulig riecht oder auf der Wasseroberfläche grün-blau schimmernde Schlieren zu erkennen sind, sollte man besser nicht darin baden. Denn wer Keime und Bakterien wie Blaualgen verschluckt, riskiert Übelkeit, Durchfallerkrankungen und Hautirritationen“, erklärt Ulrike Schäfer. Am besten ist es, sich vor dem Badesee-Besuch über die Wasserqualität im Internet beim Umweltbundesamt zu erkundigen. Bade-Verbotsschilder sind unbedingt zu beachten. Sorgen vor einer Infizierung mit Covid-19-Erregern über natürliche Gewässer, die nicht wie im Freibad mit Chemikalien desinfiziert werden können, müssen Besucher aber nicht haben. Laut Umweltbundesamt gibt es keine Hinweise darauf, dass das Corona-Virus über das Wasser übertragen wird.

Badeunfälle: Ungeübte Schwimmer beaufsichtigen! 

Während des Lockdowns mussten zahlreiche Schwimmkurse pausieren. Die Folge: Viele Kinder konnten in der Corona-Krise nicht schwimmen lernen und ihr Seepferdchen- oder Bronze-Abzeichen ablegen. „Den Kindern fehlt vor allem die Praxis und Kontinuität“, sagt Ulrike Schäfer. Damit steigt die Gefahr für tödliche Badeunfälle. Deshalb sollten Eltern ihren Nachwuchs auch beim Spielen am Badestrand oder im flachen Wasserbecken unbedingt beaufsichtigen. Ebenso sollten aber auch Erwachsene ihre Kräfte nicht überschätzen: „Das gilt vor allem beim Schwimmen in unbewachten Gewässern.“

Sicherheit auch im Gartenpool

Um Hygieneauflagen und Menschenansammlungen an Bade-Hotspots zu umgehen, haben sich viele Gartenbesitzer in der Corona-Krise einen eigenen Pool gekauft. Aber auch diese können für Nichtschwimmer zur tödlichen Gefahr werden. „Deshalb sind Grundstückseigentümer verpflichtet, den Zugang zu Schwimmbecken oder Gartenteichen abzusichern“, sagt Ulrike Schäfer. Für einen ungetrübten Badespaß müssen Poolbesitzer das Badewasser regelmäßig über eine Filteranlage und mit Hilfe von Chlortabletten oder Sauerstoff-Tabs reinigen. Über den pH-Wert lässt sich die Wasserqualität regelmäßig überprüfen.