Blasmusik, Entlastung des Vorstands, Vorstandswahlen, keine Zugangskontrollen, keine Masken und immer wieder ein kräftiges Horrido – die Generalversammlung des Bürgerschützenverein Sassenberg war irgendwie „as usual“. Und doch war sie es nicht, denn das Wort Corona geisterte immer wieder durch die Schützenhalle im Brook.
Allerdings verbreitete es in diesem Jahr weder Angst noch Schrecken. Allenfalls ein kleines Gefühl der Unsicherheit, dem ein starker Wille von 2083 Schützenschwestern und -brüdern entgegensteht, am Julibeginn ein Schützenfest „as usual“ zu feiern. „Es wird geschossen, getanzt, es wird Blasmusik geben und ein Kinderschützenfest. Weil wir wieder Schützenfest feiern wollen, wie wir es kennen, schätzen und lieben“, stimmte Präsident Franz-Josef Ostlinning die rund 120 Anwesenden auf die Traditionsveranstaltung ein, die nicht noch einmal ausfallen soll.
Sie wird sich höchstens ändern. So wird beispielsweise der Bierpreis 2,00 Euro für das 0,2 Liter Glas betragen. Rabatte soll es für 10 bzw. 50 georderte Flüssignahrungen geben. Große Einschränkungen, zu denen andere Schützenvereine in der Region gezwungen sind, sind für 2022 nicht geplant. Die von Michael Dunker vorgestellte Kassenlage lässt zu, mit dem Fest ein gewisses Risiko einzugehen. Er schilderte, dass sich im besten Fall ein Minus von 3.000 Euro, im schlechtesten Fall ein Minus von 16.000 € ergibt.
Dieses Minus könnte allerdings helfen, ein anderes – wettzumachen. Denn ohne Schützenfeste gibt es in der Regel keine Mitgliederwerbung und so musste Sven Lackamp verkünden, dass der Verein älter geworden ist: Das Durchschnittsalter der genau 2083 Mitglieder, darunter 188 Frauen, liegt bei 49,5 Jahren. Der altersmäßig größte Anteil mit 44% entfällt auf die Mitglieder mittleren Alters von 26 bis 55 Jahren. Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, wurde auch die Werbeaktion „Du hast uns noch gefehlt“ bis Juli 2022 verlängert.
Diese neugewonnenen Mitglieder könnten 2047 jene Ehrungen entgegennehmen die in diesem Jahr Kai Offers, Hans-Dieter Welzig, Jeannette Frense, Andre Hemmesmann und Daniel Buxel erhielten: Sie wurden für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Schützenkönig Thomas Stratmann war durch Corona daran gehindert, ihnen die Orden anzustecken, was dann vom Vorstand übernommen wurde.
Der veränderte sich turnusmäßig. Hauptmann Ludger Sparenberg, der 2003 in den Vorstand in den Vorstand gewählt wurde, legte auf eigenen Wunsch, ebenso wie Hauptmann Heinz-Josef Kuhlenkötter, der seit 2015 im Vorstand war, sein Amt nieder. Auf Sparenberg folgte Markus Maßmann, auf Kuhlenkötter Martin Baumjohann. Michael Dunker, Manfred Fölling und Frank Wächter wurden in ihren Ämtern bestätigt. Bestätigt wurde auch der Vorstand in seinem Ansinnen, die Mitgliedsbeiträge beizubehalten, um neue Mitglieder nicht sofort mit einem höheren Jahresbeitrag abzuschrecken.
Vizepräsident Helmut Vinke (li.) und Präsident Franz-Josef Ostlinning (re.) verabschiedeten Heinz-Josef Kuhlenkötter (2.v.li.) und Ludger Sparenberg, die auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausschieden
Nur ein Teil des großen Vorstands: Oberst Manfred Fölling, Hauptmann Markus Maßmann, Schriftführer Frank Wächter, Kassierer Manfred Dunker und Präsident Franz-Josef Ostlinning (v.li.)
Kai Offers, Hans-Dieter Welzig, Jeannette Frense, Andre Hemmesmann und Daniel Buxel erhielten die Auszeichnung für 25-jährige Mitgliedschaft (v.li.)
(Fotos: Rieder)