Bewerbung der Stadt Warendorf für die Landesgartenschau 2026

Bekommen oder nicht bekommen? – Wird das Engagement für die Bewerbung zur Landesgartenschau 2026 belohnt?

„Sein oder nicht sein“ – das ist nicht die Frage. „Bekommen oder nicht bekommen“ schon eher. Mit einem hohen politischen und bürgerschaftlichen Engagement hat sich die Stadt Warendorf für die Landesgartenschau 2026 beworben und musste im indirekten Vergleich gegen Neuss und Grefrath antreten.

Sie haben dafür alles gegeben, was im vorgegebenen Rahmen erlaubt war – doch ob es reicht, werden sie erst am 30. März erfahren, wenn in Düsseldorf die Entscheidung bekannt gegeben wird.

Der Aufwand jedenfalls war groß, wenn auch nicht so bombastisch wie vor 11 Jahren. Dies war in diesem Jahr – auch angesichts von Corona – gar nicht gewünscht. Stadt jubelnder und Fähnchen schwenkender Warendorfer also ein ausgereiftes Konzept. Ausgereifter als vor 11 Jahren, der wichtigste Unterschied dürfte die nunmehr freie Verfügbarkeit des Warendorfer Filetstücks Brinkhausgelände sein.

Vier Stunden hatte das umfangreiche Team aus Stadtspitze, Mitarbeitern, Ratsmitgliedern und Vertretern der Heimatvereine am Dienstag dem 22. März Zeit, die Kommission für sich zu gewinnen. Unterstützt – und dies war sicher ein besonderes Plus – durch Vertreter aller 12 weiterer Kommunen des Kreises, die ihre Bürgermeister oder deren Vertreter schickten. Landrat Dr. Gericke war ebenfalls dabei.

Die Vorstellung der Planung für die Landesgartenschau 2026 begann in großer Runde im HOT, wo das gesamte Konzept in Theorie und Bild bzw. Skizze dargestellt wurde. Baudirektor Peter Pesch wies deutlich darauf hin, dass die seinerzeitige Präsentation keine Blaupause für die aktuelle Planung sein konnte. Die Voraussetzungen haben sich zwischenzeitlich massiv verändert. Drei Dinge stellte er in den Fokus: das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), die Veränderungen des Emslaufs durch die Wasserrahmenrichtlinie sowie die völlig überarbeitete und fundierte Überplanung des Brinkhausgeländes. Die zeitliche Koinzidenz zum 200-jährigen Jubiläum des Landgestüts soll in das Landesgartenschau Konzept eingebunden werden.

Nach dem trotz Kaffee und Schnittchen eher trockenen Informationspart im HOT, wurden die Teilnehmer per Rikschas zu 11 ausgewählten Besichtigungspunkten gefahren, an denen die jeweiligen Konzepte klarer vorstellbar wurden. Die Fahrt führte zunächst in die Altstadt, die mit ihrer Nähe zum späteren Gartenschaugelände, ein logischer Teil des Konzeptes ist. Die Station der Essbaren Stadt an der Kolkstiege beeindruckte die Kommission ebenso wie die weiteren Besichtigungspunkte, zu denen auch das einzigartige Bürgerbad zählte, auf das Warendorf sicherlich stolz sein darf. Zwei Überraschungen komplettiertendie Intensität der Präsentation: Am Ende der Vorstellung im HOT hatte der per Videobotschaft zugeschaltete Guido Maria Kretschmer, in Einen aufgewachsen, seiner alten Heimat schon einmal 10 Punkte gegeben. In der ehemaligen Produktionshalle von Brinkhaus bot eine unerwartete Videoinstallation beeindruckende Bilder.

Die Bereisung endete mit einer Besprechung im Landgestüt. Bürgermeister Peter Horstmann, gesundheitlich noch etwas angeschlagen und sichtlich geschafft vom Tag, äußerte den Eindruck, dass alles rund gelaufen sei. Eine Einschätzung, die alle Teilnehmer bestätigen konnten.

Mit Rikschas wurden die Kommissionsteilnehmer zu den Besichtigungspunkten gefahren. (Fotos: Rieder)

Lichtinstallation und Kurzführungen über das Brinkhausgelände

Nachdem die Industriebrache am Dienstag im Rahmen der Bewerbung zur Landesgartenschau der Bewertungskommission gezeigt wurde, bietet die Stadt Warendorf von Freitag bis Sonntag Kurzführungen über das Gelände an. Bestandteil der etwa halbstündigen Rundgänge ist auch eine Lichtinstallation des Warendorfer Lichtdesigners Michael Kantrowitsch und des Künstlerduos Kluck.Kola.

Die Rundgänge finden immer zur vollen und halben Stunde am Freitag, 25. März, von 15-19 Uhr, Samstag, 26. März, 11-19 Uhr und Sonntag, 27. März, 12-19 Uhr statt. Eine Voranmeldung ist nicht möglich. Pro Rundgang können maximal 15 Personen teilnehmen. Treffpunkt und Wartebereich ist hinter dem Tor am Haupteingang des Geländes, wo das Café DailyOne aus einer mobilen Kaffeebar kalte Getränke und Kaffeespezialitäten anbietet. Die kostenlos angebotenen Rundgänge führen ausschließlich über die Freiflächen. Die Hallen können lediglich im Bereich der Weberei zum Betrachten der Lichtinstallation betreten werden. Für den Zutritt in die Halle gilt 3G.