Sassenberg. Seit Montag werfen Mitarbeiter der Stadt Sassenberg und der AWG einen Blick in die Biotonnen in Sassenberg – auf der Suche nach so genannten Störstoffen, die dort nicht hineingehören. Die Aktion des Kompostwerks Warendorf in Zusammenarbeit mit der AWG, Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises Warendorf mbH, und der Stadt soll am Ende eine bessere Kompostqualität hervorbringen.
„Wir hoffen, die Bürger mit der Aktion auf das Problem der Störstoffe in den Biotonnen aufmerksam machen zu können“, erklärt Thomas Venhaus von der Stadt Sassenberg, „mit den grünen Anhängern belohnen wir diejenigen, die alles richtig machen.“ Beim ersten Rundgang in diesem Jahr schaute das Team in 181 Biotonnen. 13 davon bekamen einen roten Anhänger (7,2%). Der häufigste Grund für eine rote Karte an der Tonne sind Plastiktüten. Georg Hellenkamp, Betriebsleiter im Kompostwerk Warendorf: „Plastiktüten, verpackte, überlagerte Lebensmittel oder verpackter Bioabfall sind ein großes Problem bei uns im Kompostwerk.“ Denn: Der wertvolle Bioabfall komme so erst gar nicht in die Kompostierung, sondern werde mit anderen Störstoffen wie Wegwerfwindeln, alten Schuhen und ähnlichem abgesiebt. Einmal in den Kompostierungskreislauf gelangt, sind diese Stoffe so gut wie gar nicht mehr auszusortieren und beeinträchtigen die erzeugten Kompostqualitäten.
31 Biotonnen zeichneten die Mitarbeiter mit einem gelben Anhänger aus (17,1%). Meistens, weil sich in diesen Tonnen zwar Biomüll befand, dieser aber in Plastiktüten in die Tonnen wanderte. Ein besonderes Problem dabei sind so genannte „kompostierbare“ Tüten, die im Kreis Warendorf nicht genutzt werden dürfen. Hellenkamp: „Im Kompostwerk in Ennigerloh verrotten diese Tüten nicht.“ Sein Tipp: Bioabfälle in herkömmlichen Tüten sammeln, Inhalt in die Biotonne entleeren, Tüte zum Restmüll. Oder einfach in Zeitungspapier einschlagen. 137 Tonnen bekamen einen grünen Anhänger (75,7%): Sie waren richtig befüllt mit Grünschnitt, Rasenschnitt oder Küchenabfällen.
Die Biotonnen-Aktion lief im Kreis Gütersloh unter Federführung der GEG, Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh mbH, in den vergangenen Jahren bereits in Borgholzhausen, Halle, Steinhagen, Werther, Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Harsewinkel und Schloß Holte-Stukenbrock. Im Kreis Warendorf machte die Gemeinde Beelen Ende 2018 den Anfang, im Frühjahr folgten Ahlen und Oelde. Sassenberg ist die vierte Kommune im Kreis Warendorf, die die Aktion umsetzt.
Freuen sich über möglichst wenig Störstoffe in den Sassenberger Biotonnen (v.l.): Vivien Dürksen, Thomas Venhaus (beide Stadt Sassenberg), Alexandra Wittek (Honorarkraft AWG), Georg Hellenkamp (Betriebsleiter Kompostwerk), Rebecca Deppe (Unternehmenskommunikation AWG), Karina Dornscheidt (Honorarkraft AWG) und Bürgermeister Josef Uphoff.
An der Tonne: Mit dem Grubber wird auch mal etwas tiefer nachgeschaut. Hier verteilt Karina Dornscheidt grüne Anhänger.
An diesen Tonnen ist so gut wie gar nichts Bio: Dafür gibt es die rote Karte und die Tonne wird nicht abgefahren.