„Der Handel in unseren Innenstädten ist einer der großen Verlierer der aktuellen Corona-Einschränkungen“, betont Dr. Benedikt Hüffer, Präsident der IHK Nord Westfalen. Die Politik müsse sich darüber im Klaren sein, dass die aktuellen Schließungen im Gastgewerbe viele Kunden vom Besuch der Innenstädte abhalten und damit auch massiv zu Lasten des Einzelhandels gehen. Anders als bei Restaurants, Cafés oder Hotels seien für den Einzelhandel bisher aber keine Entschädigungen durch die Novemberhilfe vorgesehen.
„Ich wünsche mir, dass die große Bedeutung des Gastgewerbes sowie kultureller Einrichtungen für die Funktionsfähigkeit des Handels in unseren Innenstädten explizit berücksichtigt wird, bevor der Bund und die Länder über eine Fortsetzung des Lockdowns für Hotels, Restaurants und Cafés entscheiden“, so der eindringliche Appell des IHK-Präsidenten mit Blick auf die kaum noch frequentierten Innenstädte im IHK-Bezirk.
Die IHK hat für den Oktober sowie die ersten beiden Novemberwochen eigene und externe Passantenfrequenz-Zählungen ausgewertet und diese mit den Vorjahreswerten verglichen. Im Ergebnis zeige sich, so Hüffer, dass die Zahl der Innenstadtbesucher durch die Corona-Pandemie im Oktober bereits um rund 30 Prozent niedriger lag als im Oktober 2019. Dieser dramatische Besucherrückgang habe sich mit der Schließung von Hotels, Restaurants und Kultureinrichtungen nochmals verschärft: In den ersten beiden Novemberwochen hielten sich demnach nur noch etwa halb so viele Menschen in den Einkaufsstraßen auf wie ein Jahr zuvor.
„Die Bekämpfung der Pandemie hat zweifelsfrei höchste Priorität. Deshalb haben Einzelhandel und Gastronomie umfangreiche Hygiene- und Sicherheitskonzepte erstellt, die nach allem, was wir wissen, insgesamt gut funktionieren“, so Hüffer.
An die Menschen in der Region richtet der IHK-Präsident einen eindringlichen Appell: „Wir alle müssen in diesen Tagen mithelfen, die Geschäfte vor Ort durch diese schwere Zeit zu bringen“. Gerade die Umsätze in der Weihnachtszeit, seien für viele Unternehmen existenziell, um über das Jahr zu kommen. „In diesen Wochen wird sich entscheiden, wie unsere Innenstädte in den kommenden Jahren aussehen werden“, richtet sich der IHK-Präsident gleichermaßen an die Menschen in unserer Region als auch an die politischen Entscheidungsträger in Düsseldorf und Berlin.