Glandorf. Ein weiterer Erster Spatenstich für den Breitbandausbau in Glandorf ist erfolgt: In einem neuen Baulos werden rund 54 Kilometer Glasfasertrasse verlegt, 235 Adressen können dann schnelles Internet erhalten. Vertreter von Landkreis Osnabrück, der Kommunen, des Netzbetreibers und der ausführenden Firma griffen zur Schaufel, um symbolisch den Startschuss für die Arbeiten zu geben.
In der Südkreiskommune hat sich in den vergangenen Jahren schon einiges beim Breitbandausbau getan: So wurde in der ersten Ausbaustufe das Gewerbegebiet Glandorf angeschlossen, in der folgenden Ausbaustufe erhielt die Grund- und Oberschule Glandorf schnelles Internet. Einen Ausbau hatte es zudem in Kooperation mit der Teutel in den Ortsteilen Schwege und Averfehrden gegeben. In Schierloh, also im Osten der Gemeinde, haben ebenfalls die Arbeiten begonnen. Vom neuen Baulos profitieren sämtliche Ortsteile der Gemeinde.
„Der Breitbandausbau genießt aus guten Gründen eine hohe Priorität“, sagte Stephan Simon von der Stabsstelle Breitband des Landkreises. Nur mit einer zeitgemäßen Infrastruktur sei es möglich, dass ländliche Regionen nicht abgehängt würden. „Der Landkreis Osnabrück ist ein starker Wirtschaftsstandort und attraktiver Lebensort. Mit der Investition in schnelles Internet setzen wir ein wichtiges Zeichen, dass dies auch künftig so sein wird.“
Der Ausbau läuft unter Federführung der TELKOS GmbH als Tochtergesellschaft des Landkreises Osnabrück. Damit werden Gebiete erschlossen, die private Telekommunikationsanbieter in der Vergangenheit aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausgebaut hatten. In der aktuellen Ausbauphase können rund 1.900 Adressen in fünf Baulosen einen Glasfaseranschluss erhalten. Dies ist aber nur ein Teil der Pläne. In den kommenden drei Jahren werden rund 11.000 Adressen mit schnellem Internet versorgt. Kooperationspartner des Landkreises ist die GVG Glasfaser GmbH. Über den Netzbetreiber können Interessenten im aktuellen Baulos ab Januar 2023 bei der Marke „teranet“ sowohl schnelle Internetanschlüsse als auch Telefonie und Fernsehen buchen. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kiel hatte bei der europaweiten Ausschreibung für die anstehenden Ausbaustufen das attraktivste Angebot abgegeben. Die GVG Glasfaser GmbH hat sich auf die digitale Infrastruktur spezialisiert: Dabei handelt es sich um die sogenannte fibre-to-the-home-Technik, kurz FTTH. Bei dieser Vorgehensweise wird die Glasfaser bis direkt ins Haus oder Unternehmen verlegt, so dass die Internetnutzung völlig unabhängig vom herkömmlichen Telefonnetz auf Basis veralteter Kupferleitungen läuft.
Der Breitbandausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert. Die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis Osnabrück bei. Bis 2025 sollen dann alle „weißen Flecken“ – also besonders schlecht versorgte Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30 Mbit pro Sekunde – im Landkreis beseitigt sein.
Der Startschuss für den weiteren Breitbandausbau in Glandorf ist gefallen. Am Ersten Spatenstich beteiligten sich (von links) Frank Debrecht (Projektleiter Ingenieurgesellschaft Nordwest), Ortsbürgermeister Bernd Schräder (Sudendorf), Stellvertretender Ortsbürgermeister Michael Möllenbeck (Averfehrden), Frank Scheckelhoff (Bauamtsleiter Gemeinde Glandorf), Ortsbürgermeister Christian Meckmann (Westendorf), Yama Schokur (Bauleiter Firma Sinan Polat), Stephan Simon (Stabsstelle Breitband Landkreis Osnabrück), Bürgermeister Torsten Dimek (Glandorf), Frank Meyer (Stabsstelle Breitband Landkreis Osnabrück) und Mario Aquino (Netzbetreiber GVG Glasfaser). Foto: Landkreis Osnabrück/Ulrich Eckseler