Bürgermeister und Landrat wollen auf Kita-Beiträge verzichten / Rathäuser und Kreishaus planen Rückkehr zum Normalbetrieb

Erstmals seit Beginn der Corona-Epidemie tauschten sich die 13 Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Kreis und der Landrat wieder bei einem realen Treffen statt bei einer Telefonkonferenz aus. Um die nötigen Abstände einzuhalten, fand die Dienstbesprechung im Warendorfer Sparkassenforum statt. Dabei ging es unter anderem um die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung. Sie wurden nach dem Corona-Lockdown am 16. März ab April nicht mehr erhoben.

Das Land NRW wird die Hälfte der weggefallenen Elternbeiträge für April und Mai erstatten. Die andere Hälfte haben die Jugendämter übernommen. Jetzt hat das Land angekündigt, für Juni und Juli noch jeweils 25 Prozent der Elternbeiträge zu erstatten, sofern die Jugendämter den Eltern ebenfalls 25 Prozent für diesen Zeitraum erlassen. Das Kreisjugendamt und die Jugendämter der Städte Ahlen, Beckum und Oelde wollen diese Regelung, die sowohl für Kitas als auch für die Tagespflege gilt, umsetzen. Außerdem haben sie sich darauf verständigt, ihren politischen Gremien vorzuschlagen, für Juni keine Beiträge zu nehmen. Damit soll der halbe Monat März verrechnet werden, den die Eltern noch komplett bezahlt haben. Für Juli sind demnach erstmals wieder Elternbeiträge fällig – in Höhe von 50 Prozent des regulären Monatsbeitrags.

„Das ist eine großzügige Regelung, die allein für das Kreisjugendamt zu einem Fehlbetrag von gut 1,4 Mio. Euro führt. Es ist aber auch ein Gebot der Fairness, dass sich auch die kommunale Familie an der Entlastung der Eltern beteiligt“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. Denn auch wenn ab 8. Juni wieder alle Kinder betreut werden können, ist der zeitliche Umfang zunächst reduziert. So werden die gebuchten Wochenpakete um jeweils zehn Stunden reduziert – statt z.B. 35 können die Kinder nur 25 Stunden betreut werden.

Die Rückkehr zur Normalität in den Rathäusern und im Kreishaus war ein weiteres Thema in der Sitzung. In den kommenden Wochen werden sowohl die Stadt- und Gemeindeverwaltungen den Bürgerinnen und Bürgern auch wieder ohne vorherige Terminvereinbarungen zur Verfügung stehen. Sowohl in den Rathäusern als auch im Kreishaus ist im Laufe dieses Monats eine Rückkehr zum normalen Publikumsverkehr unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln geplant. Darauf einigten sich der Landrat, Bürgermeisterin Elisabeth Kammann (Beelen) und ihre zwölf männlichen Kollegen aus den anderen Städten und Gemeinden. Die genauen Termine und Einzelheiten für ihre Verwaltungen werden die Städte und Gemeinden sowie der Kreis noch bekannt geben.

„Die gute Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden mit dem Kreis hat sich bei den vielen Herausforderungen in den zurückliegenden Pandemie-Monaten bewährt. Bei wöchentlichen Telefonkonferenzen haben wir uns gegenseitig unterstützt und auf den aktuellsten Stand gebracht. Es gab ständig einen heißen Draht zwischen dem Kreis und den Bürgermeistern“, lobten Dr. Uwe Strothmann, Sprecher der Bürgermeister im Kreis, und Landrat Dr. Olaf Gericke. Die enge Kooperation solle auch weiter fortgesetzt werden.

Dienstbesprechung mit Abstand  auch beim Gruppenbild: Erstmals seit Beginn der Corona-Epidemie fand eine Konferenz der Bürgermeister mit dem Landrat statt, im Bild v.l.: Elisabeth Kammann (Beelen), Dr. Alexander Berger (Ahlen), Carsten Grawunder (Drensteinfurt), Wolfgang Pieper (Telgte), Dr. Karl-Uwe Strothmann (Beckum), Berthold Streffing (Sendenhorst), Berthold Lülf (Ennigerloh), Landrat Dr. Olaf Gericke, Josef Uphoff (Sendenhorst), Sebastian Seidel (Everswinkel), Karl-Friedrich Knop (Oelde), Christian Thegelkamp (Wadersloh), Wolfgang Annen (Ostbevern) und Axel Linke (Warendorf). – (Foto: Kreis Warendorf).