Die Aktion Kleiner Prinz trauert um Dr. Klaus Kinkel

Klaus Kinkel und Maria Mussaeus mit dem Goldenen Buch der Stadt Warendorf. (Foto. AKP)

Im Mai des Jahres 2018 hatte dieser sich bereit erklärt, als Ehrengast die Rede zur Einweihungsfeier der neuen Halle im Jahr des 25jährigen Bestehens der Aktion Kleiner Prinz zu halten. „Ihm haben wir viel zu verdanken“, sagte damals Klaus Schäffer, der Gründer der Aktion.

Gegen Ende des Bosnienkrieges konnte im März 1995 unter der Vermittlung des damaligen deutschen Außenministers Klaus Kinkel ein Stillhalteabkommen geschlossen werden. Der Granatenbeschuss auf den Flughafen von Sarajewo wurde vorübergehend eingestellt, und das bedeutete Rettung in letzter Minute für schwerkranke Kinder: Man konnte sie mit einer Maschine der Deutschen Rettungsflugwacht nach Münster zur Behandlung bringen. So wurden mit Hilfe von Klaus Kinkel die Wochen des Hoffens und Bangens beendet. Die Kinder wurden in Deutschland ärztlich behandelt, die meisten gerettet.

Leider konnte Klaus Kinkel die geplante Gastrede zur Geburtstagsfeier der Aktion Kleiner Prinz und zur Einweihungsfeier der neuen Halle aus gesundheitlichen Gründen nicht halten. Bürgermeister Axel Linke und die damalige Vorsitzende Maria Mussaeus entschlossen sich dazu, ihn in seinem Wohnort Sankt Augustin zu besuchen. Der Dank für seine Hilfe bei der Rettungsaktion und für seine Bereitschaft, die Einweihung der Halle mit seiner Anwesenheit und einer Rede zu ehren, wurden dabei im Goldenen Buch der Stadt Warendorf dokumentiert. „Es war eine sehr bewegende Begegnung“, so Maria Mussaeus. „Er war so offen, herzlich, bescheiden und zur Selbstironie fähig. Er war so voller Lebensfreude. Darum traf uns die Nachricht von seinem Tod sehr.“ Und Michael Quinckhardt, der vor einiger Zeit die Nachfolge von Maria Mussaeus antrat, ergänzt: „Wir trauern um einen guten Freund und verlässlichen Partner in schwerer Zeit. Die Aktion Kleiner Prinz wird ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren und dankt im Namen der geretteten Kinder.“