Die Spenden sind gut angekommen: Zwei LKWs brachten die Hilfsgüter aus Sassenberg, Füchtorf und Beelen an die ukrainische Grenze

Es war eine großartige Aktion, die am 17. Dezember hunderte von Menschen zum Gebrasa-Gelände führte. Die Kirchengemeinde hatte zu einer Spendenaktion für die Ukraine aufgerufen und die Resonanz war überwältigend. So überwältigend, dass statt zunächst eines geplanten LKW derer zwei benötigt wurden, um die Hilfsgüter, darunter auch zwei Transformatoren von zusammen vier Tonnen Gewicht, nach Polen an die ukrainische Grenze zu bringen. Die Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung war so groß gewesen, dass aus Kapazitätsgründen sogar einige Spenden von regionalen Lebensmittelproduzenten abgelehnt werden mussten.

Am ersten Januarwochenende machten sich die beiden LKW auf den Weg. Pfarrer Andreas Rösner und Christian Tarner vom Kirchenvorstand fuhren am Montagmorgen ebenfalls zum vereinbarten Zielort Przemyśl an der polnisch-ukrainischen Grenze. „Wir wollten helfen“, sagt Christian Tarner schmunzelnd, doch die Güter des ersten LKW waren längst umgeladen worden und hatten die Ukraine bereits erreicht. Die Waren auf dem zweiten LKW waren ebenfalls schon abgeladen und warteten im dort ansässigen Logistikzentrum auf den Weitertransport. „Wir waren nicht vonnöten, konnten uns aber so davon überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugeht“, bestätigen die Sassenberger. Daran hatte auch vorher niemand gezweifelt, denn die Gemeinde steht schon lange in Kontakt mit Pfarrer Stepan Sharko aus Altenberge, der sich mit diesen Transporten auskennt, und seiner Frau, die im Bistum Münster im Referat Weltkirche arbeitet. Sie stehen dafür, dass die Spenden nicht in falsche Hände geraten. Im konkreten Fall wurden sie hauptsächlich in die Stadt und Region Tschernihiw in der Nordukraine gebracht. „Dort werden sie im Moment sehr gebraucht“, unterstreicht Rösner.

Ob es eine weitere Hilfsaktion geben wird, kann er zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Nicht ausgeschlossen, dass wir nochmal was machen, zumal die Kontakte sehr gut sind“, sagt er. „Die Not ist weiterhin groß und Hilfe wichtig!“

Auch vor Ort. Auf ihrer Fahrt sahen Rösner und Tarner eine Vielzahl von Reisebussen. „Eher Flüchtlingsbusse“, erklärt der Pfarrer, der die Situation vor Ort ebenfalls genau im Blick hat. Er weiß, dass es in Sassenberg und Füchtorf viele Flüchtlinge gibt, die dringend eine würdevolle Wohnsituation benötigen. Und weitere werden kommen.

Pfarrer Andreas Rösner und Christian Tarner konnten vor Ort zwar nicht durch Anpacken helfen, brachten aber die sichere Überzeugung mit, dass alle Spenden hilfsbedürftigen Menschen in der Ukraine zugute kommen

Sowohl in Sachen Spenden, wie auch in Sachen tatkräftiger Hilfe ist die Sassenberger Spendenaktion für die Ukraine in jeder Hinsicht bemerkenswert gewesen

Fotos: Rieder