Probleme der Welt spiegeln sich in Sassenberg – Neujahrsempfang des Bürgermeisters gut besucht

Am Thema Corona kam Bürgermeister Josef Uphoff beim ersten Neujahrsempfang der Stadt Sassenberg seit 2020 nicht vorbei, streifte es aber nur kurz. Denn andere Probleme stehen mittlerweile im Vordergrund: Der Überfall Russlands auf die Ukraine und seine Folgen. Sie sind in Sassenberg unter anderem spür- und sichtbar an den Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen und auf vielerlei Hilfe angewiesen sind, auch hier vor Ort. Uphoff lobte und dankte für das private Engagement zu helfen ebenso, wie er die Arbeit Arbeit der Verwaltung unterstrich. Er zählte die Notmaßnahmen auf, die die Stadt für die Unterbringung aller Flüchtlinge ergreifen musste und muss und gab zu, dass diese nicht nur Begeisterung hervorrufen. Auch bei den Flüchtlingen nicht, denn beispielsweise bei der Unterbringung in der kleinen Herxfeldhalle kann für die Männer, Frauen und Kinder kaum von Privatsphäre die Rede sein.

Uphoffs Dank galt dem verständnisvollen Entgegenkommen aller. Zugleich führte er Lösungsansätze auf, darunter den Bau von zwei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 14 Wohnungen an der Vennstraße. In Sachen „Häuslebau“ ließ er wegen der insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Lage ein Fragezeichen offen, als er von der Vermarktung der 20 städtischen Baugrundstücke im Herxfeld sprach. „Klar ist“, sagte er „für die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden die Herausforderungen im neuen Jahr kaum kleiner ausfallen als im abgelaufenen Jahr!“ Nur wenige Sätze später bekannte er: „Die galoppierende Neuverschuldung macht mir jedenfalls zugegebener Maßen schon heute große Sorgen!“

Der Rückblick des Bürgermeisters auf die kürzlich erfolgreich abgeschlossenen bzw. fast fertigen Projekte war umfangreich: Energiesparmaßnahmen, das Dorfgemeinschaftshaus in Füchtorf, der Vorplatz der Johannesschule, der Neubau des Sozialgebäudes an der Kläranlage, sowie die innerstädtischen Glasfasernetze. Uphoff nannte zudem die zwei neuen Feuerwehrfahrzeuge, für die Ausrüstung einer schlagkräftigen Wehr. Er schloss einen Ausblick auf notwendige neue Maßnahmen an: Ein Multifunktionsplatz im Brook, die neue Kita im Herxfeld sowie als Übergangsmaßnahme ein mobiles Raumprogramm in Füchtorf, wegen der dringend notwendigen Kitaplätze. Für die Revitalisierung des Drostengartens gebe es weiterhin Diskussionsbedarf, den es in Sachen Freibad nicht gibt. Dort wird in diesem Jahr der Baubeginn erfolgen, so dass es, mit einer Bundesförderung von 1.068.750,00 Euro ausgestattet, in der Badesaison 2025 in neuem Glanz erstrahlen wird.

Traditionell ergriff im Anschluss an den Bürgermeister ein Vertreter der Kirchen das Wort. In diesem Jahr war es Pfarrer Andreas Rösner, der auf die sogenannte Zeitenwende einging und aufzeigte, wie nah Glück und Unglück mitunter zusammenliegen. Er zeigte sich zudem überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft in der Stadt, die sich einmal mehr bei der Hilfsaktion für die Ukraine im Dezember bewies.

Die musikalische Begleitung des Neujahrsempfangs hatten Paul Grundkötter am Cajon, Johanna Heinke am Cello, Pauline Wallmeier an der Violine und Christiane Brenne am Keyboard übernommen. Zudem durften selbstverständlich Lied und Segenswünsche der Sternsinger nicht fehlen, deren Spendendosen reichlich gefüllt wurden.

Bürgermeister Josef Uphoff und seine Stellvertreter Johannes Philipper und Klaudius Freiwald freuten sich über den regen Zuspruch zum Neujahrsempfang (v.li.)

Ein alkoholfreies Prost des Bürgermeisters aufs neue Jahr

Der Besuch der Sternsinger zum Empfang ist eine gute alte Tradition

Die musikalische Begleitung des Neujahrsempfangs hatten Paul Grundkötter am Cajon, Johanna Heinke am Cello, Pauline Wallmeier an der Violine und Christiane Brenne am Keyboard übernommen (v.li.)

Fotos: Rieder