Es sei „ein durchaus ereignisreiches Jahr“ gewesen, sagte Einheitsführer Michael Laumann in der Jahreshauptversammlung des Löschzugs Vohren Ende Januar. Mit 41 abzuarbeitenden Einsätzen liegt 2022 dabei weit vor 24 im Vorjahr oder 29 im ersten Coronajahr. „Die Tendenz ist eindeutig“, so Laumann.
In seiner Rückschau ging er auf vor allem auf den Flächenbrand am 19. Juli 2022 ein, der auf den angrenzenden Wald überzugreifen drohte. Zwar unterstützten die anderen Löschzüge sowie die Feuerwehr Beelen, doch auch die Hilfe einiger Landwirte war hochwillkommen. „Ohne deren Hilfe, mit ihren Güllefässern und Grubbern, hätte es deutlich schlimmer werden können“, unterstrich der erfahrene Feuerwehrmann. Seinen Dank weitete er auch auf andere Regionen aus, denn Landwirte und Lohnunternehmer seien „immer dann zur Stelle, wenn unsere Möglichkeiten ausgereizt sind, ob im Winter bei Schnee oder im Sommer bei extremer Trockenheit.“
Zudem erwähnte der Einheitsführer in seinen Worten das im Jahr 2020 in Dienst gestellte HLF 20, sowie die Alarmumkleide, die zur Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften dringend nötig geworden war. Zuvor hatten sich die Wehrleute wie in längst vergangenen Zeiten zum Einsatz neben ihren Fahrzeugen umgezogen. Nun stehe noch die Asphaltierung des derzeit mit Splitt belegten Parkplatzes an.
Aktuell bilden 28 Kameraden die Einsatzabteilung, mit Florian Micke und Tom Picker sind 2021 zwei neue Mitglieder hinzugekommen. „Unser Gerätehaus bietet noch genug Platz für weitere Interessierte und Motivierte“, regte der Einheitsführer locker an, den für die Bauerschaft und den Stadtverband so wichtigen Löschzug zu verstärken und konnte auch einen weiteren Grund nennen: „Feuerwehr macht Spaß!“
Dass sie den Wehrleuten dabei allerdings auch einiges abverlangt, ergab sich aus Daniel Mickes Jahresbericht. Die 41 Einsätze, zu denen 10 Unwettereinsätze, acht Brände und vier Verkehrsunfälle zählten, forderten immerhin 516 Dienststunden. Für die aktive Wehr mit ihren 28 Kameraden kamen 20 Dienstabende hinzu, zu denen gelegentlich auch Kameraden der 8 Personen starken Ehrenabteilung hereinschauten. Die Unterstützungsabteilung besteht aus drei Kameraden, und zwei Jugendliche zählen zur Jugendfeuerwehr. An ihrer Stelle sahen sich vor 35 Jahren Martin Schönebeck und Bernd Wilmer, die jetzt für ihre lange Mitgliedschaft geehrt wurden. Noch ganz fünf Jahre länger ist Hubert Isernhinke Mitglied der Feuerwehr. Er konnte zwar, wie Martin Schönebeck, nicht an der Versammlung teilnehmen, erhielt aber auch in Abwesenheit einen starken Applaus.
Nach den Ehrungen folgten die Anwesenden interessiert der – nach Corona bewusst ausführlichen Ansprache von Wehrführer Christof Amsbeck und nahmen auch hier die Worte „Ihr seid diejenigen, die unser Land stark machen“, dankbar auf. Weniger lang, dafür aber durchaus amüsant, war das Feuerwehrgedicht „Alarm“ von Inge Bott aus Jever, das der stellvertretende Wehrführer Olaf Schröder beisteuerte. Mit Versen à la Heinz Erhardt und Wilhelm Busch beschreibt es den Alltag der Wehrleute. Schon die ersten Zeilen „Aus süßen Träumen jäh gerissen, fliegen die Männer aus den Kissen, der Pieper spielt total verrückt, die Ehefrau ist nicht entzückt.“ ließen schmunzeln. Und die Situation „von allen Seiten Wasserstrahl, die Wehr erfolgreich – wieder mal“, kennen sie in Vohren ganz gut. Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr!
Gerne nahm Bernd Wilmer vom stellvertretenden Einheitsführer Daniel Micke und Einheitsführer Michael Laumann die Glückwünsche und Geschenke für 35 Jahre Mitgliedschaft entgegen (v.li.)
Feuerwehr macht Spaß! So sehen es sicher auch die Neuaufnahmen des Jahres 2021 Florian Micke und Tom Picker (v.li.)
Klein aber ausreichend – Durch die neue Alarmumkleide müssen sich die Vohrener Wehrleute zum Einsatz nicht mehr neben den Fahrzeugen umziehen
Olaf Schröder und Christof Amsbeck von der Wehrführung begleiteten die unter Leitung von Einheitsführer Michael Laumann durchgeführte Jahreshauptversammlung (v.li.)
(Fotos: Rieder)
