Drei Kolleginnen des Mariengymnasiums verabschiedet

Cordula Mense-Frerich und Sigrid Schmalenstroer in den Ruhestand, Silvia Laaß nach Süddeutschland verabschiedet.

Auf dem Sommerfest des Lehrerkollegiums des Mariengymnasiums wurden drei Kolleginnen verabschiedet. Mit der Studiendirektorin Cordula Mense-Frerich wurde ein wahres „Urgestein“ des Kollegiums in den Ruhestand verabschiedet, die bereits ihr Referendariat am MGW absolvierte. Insgesamt unterrichtete sie 38 Jahre am Mariengymnasium die Fächer Deutsch, Geschichte und Politik mit Herzblut und hat viele Schülergenerationen in Warendorf auch als Klassenlehrerin durch die Schulzeit begleitet.

„Das MGW hat so ein schönes Motto, für das es sich einzusetzen lohnt: menschlich, gemeinschaftlich, weltoffen“, wandte sie sich im Garten des Mariengymnasiums an das Kollegium. In diesem Sinne hat Cordula Mense-Frerich Anfang der neunziger Jahre „Formen des Selbstständigen Arbeitens am MGW“ (SESAM) und das Methodentraining mit entwickelt. Ab 2003 nahm sie es in die Hand, die Schülerbücherei neu zu organisieren und stellte zusammen mit Birgit Lücke als Leiterin der Stadtbücherei Warendorf erstmalig die Kooperation zwischen der Stadtbücherei Warendorf und den angeschlossenen Schulbibliotheken als „Best practice-Beispiel“ für Bildungspartnerschaften auf einem Kongress des Bibliothekenverbandes vor. 2008 wurde das Mariengymnasium „Europaschule in NRW“. Cordula Mense-Frerich war mit großem Engagement als Leiterin der Schulprogrammgruppe daran beteiligt, die Voraussetzungen für die Zertifizierung und die Rezertifizierung, im Jahr 2014, zu schaffen. 2011 erhielt das Mariengymnasium den Bürgerpreis der Stiftung „Bürger für Warendorf“ für das Projekt „Engagement erleben – Lernen durch Engagement“ in der Jahrgangsstufe 8. Cordula Mense-Frerich war federführend an der Entwicklung und Durchführung des Projekts beteiligt. Besonders wichtig war ihr das Erinnern an die Verbrechen des NS-Regimes. Hier seien erwähnt ihr Einsatz für die Stolperstein-Initiative Warendorf, die Patenschaft der Schule für Ella Spiegel, die Zeitzeugengespräche in Zusammenarbeit mit dem Historiker Matthias Ester, die Unterstützung des Kooperationsvertrages der Schule mit dem Westpreußischen Landesmuseum, die Studienfahrten mit Schülern nach Krakau und Auschwitz und vieles, was im Rahmen eines kurzen Berichts unerwähnt bleiben muss.

Ein weiteres „Urgestein“ des Kollegiums des Mariengymnasiums, Sigrid Schmalenstroer, wurde nach einer Dienstzeit von 37 Jahren, davon alleine 21 Jahre am MGW,  in den Ruhestand verabschiedet. Sie unterrichtete die Fächer Biologie und Pädagogik  und war in beiden Fachgruppen eine überaus geschätzte und erfahrene Lehrkraft, die Ihr Wissen bereitwillig an die jungen Kolleginnen und Kollegen weitergegeben hat.  Selbst Mutter von drei mittlerweile erwachsenen Kindern, war sie den Schülerinnen und Schülern stets zugewandt und hatte ein Ohr für ihre Probleme und Nöte. Geschätzt wurde auch ihre profunde Abiturvorbereitung. Neben dem „normalen“ Unterrichtsgeschäft  setzte sie sich als Gleichstellungbeauftragte für die Belange der Kolleginnen und Kollegen ein, war Fachkonferenzvorsitzende  für das Fach Pädagogik und Jahrgangsstufenleiterin in der Oberstufe. Regelmäßig besuchte Sigrid Schmalenstroer mit ihren Oberstufen-Pädagogigkursen die Mahn- und Gedenkstätte „Alte Steinwache“ in Dortmund. Auch ihr waren die Aufklärung über die Verbrechen des NS-Regimes und das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus besonders wichtig. Sigrid Schmalenstroer lebt das Motto  von Charles Dickens „Tue so viel Gutes,  wie du kannst, und mache so wenig Gerede wie nur möglich darüber“.  So war sie die gute Seele für die Kontakte zu den Pensionären und die Ausrichtung der Pensionärstreffen am MGW sowie – ganz weltoffen – private Gastgeberin für Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland, die das Mariengymnasium im Rahmen der verschiedenen Comenius-, später Erasmusprojekte seit vielen Jahren besuchen. Ihre vielen Ideen brachte sie durch ihre regelmäßige Mitarbeit in der Schulprogrammgruppe ein und ihr Fachwissen z. B. bei der Erstellung von Abituraufgaben für das Zentralabitur in NRW.

Nach acht Dienstjahren verlässt mit Silvia Laaß eine weitere Kollegin das Mariengymnasium. Der Lebensmittelpunkt ihrer jungen Familie hat sich in den Schwarzwald verlagert. Silvia Laaß unterrichtete am MGW  mit viel Engagement die Fächer Biologie und Englisch. Trotz eigener Kinder im jüngeren Alter übernahm sie nicht nur Klassenleitungen und den Unterricht in Leistungskursen im Fach Englisch, sondern auch den Fachvorsitz und die Sammlungsleitung im Fach Biologie und war beteiligt an der Entwicklung der bilingualen Englisch-Module am MGW. Sie hatte ein Herz für ihre Schülerinnen und Schüler, insbesondere unterstützte sie diejenigen, die es nicht so leicht hatten auf ihrem Weg zu einem Abschluss.

Das Mariengymnasium wünscht allen drei Kolleginnen einen glücklichen weiteren Lebensweg.

(Foto: Mariengymnasium Warendorf)