Beelen. Es ist eine althergebrachte Tradition für ein neugeborenes Baby einen Baum zu pflanzen. Das ist eine schöne Geste, denn Kind und Baum wachsen zusammen auf und werden gemeinsam groß. Leider haben nicht alle Eltern die Möglichkeit, für ihr Kind auf dem eigenen Grundstück einen Baum zu pflanzen. Um dieser schönen Tradition Raum zu geben, hat sich die Bürgermeisterin Elisabeth Kammann schon vor geraumer Zeit zusammen mit Bettina Sander von der Grünen Liste Beelen überlegt, dass interessierte Eltern auf gemeindlichen Flächen – nach Absprache mit der Gemeinde – einen Baum pflanzen können. Es gibt verschiedene Flächen, auf denen sich Kammann vorstellen kann, dass diese sich für eine Anpflanzung eignen: Zum Beispiel die Wiesen hinter dem Beilbach-Fußballplatz oder auch freie kleine Parzellen auf Gemeindegrund. „Bäume haben einen hohen Stellenwert in unserem Ökosystem,“ so Bettina Sander von den Grünen. „Sie spenden Schatten, speichern CO² aus der Luft, bieten für Insekten und andere Tiere Lebensräume und verbessern das Klima insgesamt.“ Das Anpflanzen von Bäumen ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, insbesondere in Zeiten, wo die Folgen des Klimawandels immer deutlicher werden. Zurück zu den Babys und ihren Familien. Kinder brauchen die Verbindung zur Natur, um gesund aufwachsen zu können. Deshalb ist es auch wichtig, zu sehen, wie sich eine Pflanze oder ein Baum entwickelt. Um so schöner ist es für ein heranwachsendes Kind, wenn es mitverfolgen kann, wie der für ihn gepflanzte Baum wächst und gedeiht. Das Umweltministerium NRW sowie die Forstbetriebe und Umweltorganisationen beobachten schon seit Jahrzehnten, wie sich die unterschiedlichen Baumarten unter den veränderten Entwicklungen im Hinblick auf Hitze, Dürre und Wasserknappheit entwickeln. Die Gemeinde Beelen verfügt über eine entsprechende Liste, auf der Bäume verzeichnet sind, die sich für eine Anpflanzung in unserer Region eignen. Wie kommt ein Baby an einen Baum? Zunächst einmal sollte sich die interessierte Familie an die Verwaltung der Gemeinde Beelen wenden. Von der Verwaltung wird ein Standort für die Baumpflanzung sowohl eine Auswahl an möglichen Bäumen vorgegeben. Das Beispiel auf dem Foto zeigt einen Amberbaum, der sehr anpassungsfähig ist und Hitze und Trockenheit gut aushalten kann. Somit gehört er zu den Klimawandelgehölzen schlechthin. Die Kosten für die ersten fünf zu pflanzenden Bäumen sind bereits gesichert. Mögliche weitere Sponsoren, wie zum Beispiel Großeltern, Eltern oder Paten, sind durchaus erwünscht, denn eine weitere Übernahme der Kosten müsste erst durch den Haushalt 2021 gesichert werden. Im Laufe der Jahre könnten so kleine Waldflächen oder sogar Biotope entstehen. Da wird so manch eine Familie begeistert sein, wenn sie mit „ihrem“ Baum dazu beigetragen haben, die Umwelt ein bisschen nachhaltiger zu gestalten.
Das Foto zeigt einen schnell wachsenden Amberbaum, der durch seine Rotfärbung im Herbst besticht und auf Grund seiner Trockenheitstoleranz zu den Klimawandelgehölzen zählt.