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Erste Philosophische Praxis im Kreis Warendorf

Foto: Philosophische Praxis, Robin Richter

Anfang September eröffnete Philosoph Robin Richter, der auch Autor und Historiker ist, die erste Philosophische Praxis im Kreis Warendorf. Zwar gibt es einige Philosophische Praxen in Deutschland, jedoch sind diese nicht sehr präsent in der Öffentlichkeit. Indes gründete der Philosoph Gerd Achenbach bereits 1981 die erste Philosophische Praxis Deutschlands.

Wenn Richter von seinem Projekt erzähle, seien die Leute neugierig und interessiert, gleichwohl herrsche ein großer Respekt hinsichtlich der Philosophie vor. Zu schwer, um sie zu verstehen, zu abgehoben, zu weltfremd, zu theoretisch und ohne praktischen Bezug — die Vorurteile gegenüber der Philosophie seien zahlreich.

Philosophie kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet übersetzt ‚Die Liebe zur Weisheit‘. Insbesondere die Frage ‚Was ist ein gutes Leben‘ propagiert Richter in seiner Philosophischen Praxis, die nicht des Klanges wegen Pans Philosophische Praxis heißt. Den Künstlernamen Pan habe er vor einigen Jahren von seiner Frau erhalten.

Wer schon ein gutes Leben führe, müsse nicht zwangsläufig seine Praxis aufsuchen — ein Lachen kann sich Richter dabei nicht verkneifen. Doch biete er nicht nur Lebenshilfe und Lebensberatung an – er verweist auf sein sechs Monate dauerndes Programm ‚Was ist ein gutes Leben?‘ –, sondern auch die Möglichkeit, mit ihm über Glück, über Freundschaft oder freilich auch über Nietzsche zu sprechen. Man müsse dafür nicht einmal mehr das Haus verlassen, denn der Philosoph setzt primär auf den digitalen Austausch mittels Videokonferenz.

Ihm, so berichtet Richter, habe die Philosophie über schwierige und bedrohliche Zeiten hinweggeholfen, er habe dank ihr das existenzielle Dilemma überwunden. Dieses Potential der Philosophie möchte Richter auch anderen zugänglich machen. „Der Konsum von Antidepressiva steigt von Jahr zu Jahr, immer mehr Menschen wohnen alleine, das Phänomen der Vereinsamung ist allgegenwärtig; auch beklagen sich viele darüber, keinen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen — wir Philosophen können dem abhelfen“, führt er aus.

Richter bezeichnet sich als Vertreter eines individualistischen Existenzialismus‘ und schätze die Werke und Gedanken Max Stirners, Friedrich Nietzsches oder auch die Albert Camus‘. Doch nicht nur mit diesen, sondern auch mit eher als Dichtern und Autoren bekannten Denkern wie Ernst Jünger, Dostojewski oder Goethe beschäftige er sich. Es gäbe noch einiges zum besseren Verständnis der Philosophie und den Philosophischen Praxen zu sagen, doch würde dies zu ausufernd werden. Erwähnen wolle Richter aber noch, dass es sich bei seiner Philosophischen Praxis um ein Novum handele, insofern er sie zu einer Philosophisch-Ökologischen Praxis erweitert habe.

Um weitere Informationen zu erhalten, empfehle er den Besuch seiner website www.pansphilosophischepraxis.de oder seines Instagram-Profils @pans_philosophische_praxis.

Foto: Philosophische Praxis, Robin Richter