„Die Einrichtungen dieses Hauses werden den Gesundheitsstandort weiter stärken“, zeigt sich Peter Goerdeler, der Vorstandsvorsitzende des Warendorfer Josephs-Hospitals, sicher. Das „Haus“ von dem er spricht, ist das „Gesundheitszentrum 2“, für das der Volksmund bereits den Begriff „Gesundheitscampus“ geprägt hat.
Zentrum oder Campus – entscheidend sind die Verbesserungen gegenüber der augenblicklichen Situation für die Menschen der Region. Und diese Verbesserungen sind immens. Neue Praxen der ambulanten Versorgung werden, in guter Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus, nicht nur neue Praxen für bereits vorhandene Ärzte in Warendorf bieten, sondern auch neue Behandlungsmethoden.
„95 Prozent der Fläche sind bereits vermietet“, so Goerdeler, der sich bei den Namen der Mieter, ebenso wie bei den Namen der Investoren, zurückhält. Gerade erst wurde bekannt, dass Dr. Oliver Thöne seine Räume in der Gallitzin-Passage aufgeben wird und in das „Campus-Zentrum“ zieht. Eine gute Lösung für gleich mehrere Beteiligte und vor allem für die Patienten, die so weiterhin diese hausärztliche Betreuung im Warendorfer Norden vorfinden.
Ein zweiter Name lautet MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner, das bereits seit langen Jahren als Radiologische Praxis im bzw. am Krankenhaus niedergelassen ist. Das Josephs-Hospital ist stolz nunmehr gleich nebenan die erste Strahlentherapie im Kreis Warendorf zu wissen. „Bislang mussten die Patientinnen und Patienten nach Gütersloh oder Münster fahren“, erläutert Goerdeler. Er beschreibt zwei Strahlenbunker mit beeindruckenden vier Meter(!) dicken Wänden. „Eine große Unterstützung für unser Darmkrebszentrum“, sagt der Verwaltungschef.
Zudem wird im neuen Haus in Zusammenarbeit mit Anästhesisten ein ambulantes OP-Zentrum entstehen, das den Zentral-OP des Krankenhauses entlasten wird. „Ein ambulanter OP arbeitet komplett anders als ein Zentral-OP“; weiß Goerdeler. Zwar wurden auch bisher bereits ambulante Operationen im Krankenhaus durchgeführt, aber die seien nicht wirtschaftlich gewesen. „Aber notwendig!“, betont er.
Seit August 2022 stehen neben dem Gesundheitszentrum mehrere Container. Die haben nichts mit Corona zu tun – auch bei diesem Thema erinnert man sich ja an diverse Container – sondern sind Heimat der Krankenpflegeschule der Johanniter-Akademie NRW. Sie wird ebenfalls in das neue Haus ziehen. „Auch mit der Pflegeschule haben wir eine ganz enge Zusammenarbeit“, freut sich Peter Goerdeler sichtlich über die Entwicklungen. Weitere Mieter werden das Sanitätshaus Mertens, eine Intensiv-Beatmungs Wohngemeinschaft mit 12 Betten von der Bonitas-Gruppe, eine Tagespflegeeinrichtung, eine Praxis für Wundmanagement sowie drei Arztpraxen. Zwei der Namen bleiben vorerst ungenannt. Eine kleine Restfläche für beispielsweise ein Büro sei noch frei, sagt der Verwaltungschef.
Die Eröffnung des neuen Gebäudes, für das dann hoffentlich ein alle Seiten zufriedenstellender Name geprägt ist, werde „ziemlich sicher“ im November erfolgen. 80 weitere Stellplätze sollen die damit entstehenden Parkplatzwünsche auffangen.
Das neue Haus ist nicht nur für die Menschen der Region ein Zugewinn. Auch das Krankenhaus zieht, neben der positiven Zusammenarbeit, daraus Vorteile. Denn es besteht ein Mitsprache-, Vorkaufs- und Ankaufsrecht. Da die menschenzentrierte Arbeit der Trägerstiftung des Josephs-Hospitals bestens bekannt ist, kann dies durchaus auch als Absicherung der Bevölkerung in weiterer Zukunft interpretiert werden.
Peter „der Baumeister“ Goerdeler vor den unübersehbaren Weiterentwicklungen des Gesundheitsareals im Warendorfer Norden
Foto: Rieder