Gründung einer interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft: Vorbereitungen gehen mit Hochdruck weiter

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Um für den angespannten Wohnungsmarkt in der Stadtregion Münster kommunale Akzente setzen und künftig auch selbst preisgünstige Wohnangebote machen zu können, gehen die Vorbereitungen zur Gründung einer interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft mit Hochdruck weiter. Auch nach den jüngsten Beschlüssen aus Ostbevern, wo sich aktuell keine Mehrheit für die weitere interkommunale Zusammenarbeit zu diesem Themenfeld fand, haben die Verwaltungen der Unterstützerkommunen Anfang dieser Woche die nächsten Schritte abgestimmt. 

Auf der Basis positiver Ratsbeschlüsse werden die Städte und Gemeinden Altenberge, Everswinkel, Havixbeck, Sendenhorst, Warendorf und Telgte – ein Beschluss aus Drensteinfurt steht noch aus – eine Kanzlei für die Erarbeitung der rechtlichen Rahmenbedingungen einer gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft auswählen. Ein durchaus ambitionierter Zeitfahrplan wurde vorstrukturiert und soll nun in die interne Abstimmung gehen. Erste große Herausforderung ist die Erarbeitung eines Förderantrages, mit dem die Gründungsphase einer interkommunalen Wohnungsbaugesellschaft durch Landesmittel unterstützt werden soll.

„Wir haben dazu positive Signale von der Bezirksregierung erhalten“, sagt Sebastian Seidel, Bürgermeister aus Everswinkel. „Unsere Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg, um bezahlbaren Wohnraum für die Menschen anbieten zu können und eigene kommunale Akzente im Wohnungsmarkt vor Ort zu setzen, ist ein innovativer Ansatz, den das Land Nordrhein-Westfalen interessiert beobachtet“, so Seidel nach dem jüngsten Arbeitstreffen. 

Hinzu kommt, dass die aktuellen Förderbedingungen in NRW zum Wohnungsbau weitere positive Auswirkungen auf das gemeinsame Projekt einer Wohnungsbaugesellschaft haben. So zeigen die jüngsten Neuberechnungen, dass sich trotz zunächst aufzubringender Vorfinanzierung die Renditeerwartungen verbessern – und das nunmehr schon bei einem erreichten Wohnungsbestand von 300 Einheiten in den beteiligten Kommunen. Bisher konnte eine Wirtschaftlichkeit erst bei bis zu 500 Wohnungen erreicht werden.

Mit Unterstützung aus allen Kommunen hat Warendorfs Bürgermeister Peter Horstmann die Federführung der weiteren Zusammenarbeit zur Wohnungsbaugesellschaft von Bürgermeister Karl Piochowiak übernommen, der diese Funktion bis zum jüngsten Beschluss aus Ostbevern mit Herzblut und Tatkraft vorangetrieben hatte. „Wir möchten die positiven Potenziale einer gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft weiter gezielt ausloten und Entscheidungsgrundlagen für die Räte unserer Kommunen vorbereiten“, so Bürgermeister Horstmann. „Dazu braucht es jetzt weiterhin ein stringentes und zielgerichtetes Vorgehen und wir sind hochmotiviert für die nächsten Etappen.“