Schnell wie die Feuerwehr – Jahreshauptversammlung des Löschzugs Einen

Punkt 20 Uhr eröffnete Löschzugführer Christian Schmidt die Jahreshauptversammlung des Löschzugs Einen. Punkt 21 Uhr konnte er sie schließen. Innerhalb einer Stunde war alles wichtige gesagt, besprochen und erledigt.

Dabei stachen in diesem Jahr nur wenige Punkte heraus. Der Löschzug ist, so Schmidt, technisch gut aufgestellt. Allenfalls macht die Tagesverfügbarkeit den Blauröcken im Westen Warendorfs zu schaffen, so dass zukünftig gegebenenfalls wieder in Zugstärke statt in Gruppen alarmiert werden muss. Allerdings forderte das Jahr 2016 den Löschzug mit seinen derzeit 47 aktiven Kräften nur zu 20 Einsätzen, erstmalig ein Rückgang in den Zahlen, so Schmidt. Dass die Zahl der Einsatzstunden bei 1097,3 lag, resultiert aus den Großeinsätzen, allen voran die Unterstützung beim Brand im Landgestüt nebst Nacharbeiten. Der Ausblick des Zugführers auf das angebrochene Jahr nahm vor allem die Ausschreibung eines neuen Einsatzleitwagens – der für Milte und den Standort Nord identisch gestaltet werden soll – und die Gründung einer Kinderfeuerwehr in den Fokus. Einen ersten sehr erfolgreichen Schnuppernachmittag habe es bereits gegeben, so dass dem Projekt vermutlich ein ebenso großer Erfolg ins Haus stehen wird, wie im Löschzug Hoetmar.

Von den 20 Einsätzen, von denen der erste sogar bis zum 20. März auf sich warten ließ, fiel die Hälfte unter das Stichwort „Feuer“, 30% waren Hilfeleistungen. Ausnahmsweise lag keiner mitten in der Nacht. Die durchschnittlichen Ausrücke- und Alarmzeiten lägen weit unter jedem Soll, wenn nicht ein Einsatz diese Zahlen „trüben“ würde. Für den 24.6.2016 verzeichnet die Statistik eine Alarmzeit von über hundert(!) Minuten. Allerdings handelte es sich dabei um Hilfeleistungen im Rahmen der 5. Bereitschaft der Bezirksregierung, bei dem 18 Kräfte mit 2 Fahrzeugen knapp 3 Tage lang in in Ahaus (Kreis Borken) nach schweren Unwetter eingesetzt waren. „Für die Kräfte aus unserem Löschzug eine wahnsinnige Erfahrung“, beschreibt Schmidt. „Komplette Ortschaften und Stadtteile standen teils über einen Meter unter Wasser und knapp 80 Kilometer weiter bei uns in Einen-Müssingen hat es nur etwas stärker geregnet.“ Bereinigt man die Statistik um dieses Extrem, liegt die Alarmzeit bei 7,54 – ein hervorragender Wert.

Weitere hervorragende Zahlen konnte Schriftführer Thomas Frankewitsch in seinem Bericht vorlegen. Eine durchschnittliche Dienstbeteiligung von 74,7% und eine Gesamtzahl von ca. 3960 Dienststunden können sich sehen lassen. Wobei die tatsächlich geleistete Stundenzahl noch deutlich höher liegt, da z.B. diverse Anfahrts- und Lernzeiten usw. gar nicht berücksichtigt sind.

Sven Tegelkamp wurde mit Beifall und Präsent für eine 100%ige Einsatzbeteiligung geehrt. Auch die 100%ige Dienstbeteiligung von Anja Böckenholt, Thomas Frankewitsch, Ludger Lienkamp und Martin Sudmann war dem Löschzug einen großen Beifall und kleine Geschenke wert. Mit Pierre Könitzer, Daniel Lienkamp, Marcel Schulz und Günter Wellstein finden sich vier neue Gesichter in den Reihen der Kameradinnen und Kameraden. Laura Overlöper wurde auf zwei Jahre als Beisitzer gewählt und ersetzt Sven Lienkamp. Die Leistungsabzeichen für erfolgreiche Teilnahme beim Leistungsnachweis überreichte Wehrführer Christof Amsbeck an Simon Merten (Bronze, 1 Mal), Thomas Richter und Oliver Struck (Gold auf Blau, 10 Mal), Gregor Schulte Berge (Gold auf grünem Grund, 20 Mal) und Andreas Decker (Gold mit Jahreszahl 30, 30 Mal). Letzterer wurde ebenfalls für seine 35-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr, davon seit 2006 in Einen, geehrt.

Der Jahresbericht der Ehrenabteilung, vorgetragen von Ferdi Bruns, war wie immer kurz und knackig. Auch die allfällige Entlastung des Vorstands auf Grundlage einer als einwandfrei geprüften Kasse war reine Formsache. Kurze Grußworte markierten den Abschluss der Generalversammlung, die danach zum sehr gemütlichen Teil überging.