Der Abwasserbetrieb Warendorf, hat die gesetzliche Aufgabe, das gesamte Kanalnetz mit einer Länge von ca. 230 km, innerhalb von 15 Jahren auf seinen Zustand zu untersuchen. Der Abwasserbetrieb hat dazu das Stadtgebiet einschließlich der Ortsteile in 15 Gebiete aufgeteilt, von denen in jedem Jahr eines untersucht wird.
Dies wird zurzeit im Stadtgebiet Mitte Süd durchgeführt. Die Kanäle des Misch-, Schmutz- und Regenwassernetzes werden dafür zunächst gespült und anschließend mit einer TV-Kamera durchfahren und gefilmt. Sichtbar wird dies momentan täglich an zwei Fahrzeugen, die die notwendigen Geräte für die Befahrung der Kanäle an Bord haben. Die Fahrzeuge bewegen sich dabei von Schacht zu Schacht durch die Straßen im Gebiet Mitte Süd. Behinderungen des laufenden Verkehrs sind dabei leider nicht immer auszuschließen, da die Kanalschächte in der Regel in der Fahrbahn liegen.
Es werden sowohl der Hauptkanal als auch die Anschlussleitungen, die das Abwasser von den einzelnen Grundstücken ableiten, untersucht. Vom Hauptkanal fährt dazu eine s.g. Hausanschlusskamera bis an die Grundstücksgrenze. Die Grundleitungen auf den Privatgrundstücken werden nicht untersucht, dies ist Sache des jeweiligen Eigentümers.
Die Untersuchung dieses Gebietes ist voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen. Die aufgezeichneten Daten in Form von Videos und s.g. Haltungsgrafiken mit evtl. festgestellten Schäden wird in die Kanaldatenbank des Abwasserbetriebs übernommen. Hier wird der Zustand der Kanäle bewertet und eventuell notwendige Sanierungsmaßnahmen festgelegt. Die unterschiedlichen Sanierungsverfahren werden ausgeschrieben und durch entsprechende Fachfirmen ausgeführt.