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Klimapilgernde erreichen Schottland

(Foto: Erwin Nissen Klimapilgern 2021)
Die Teilnehmenden am 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Polen nach Glasgow haben am 19. Oktober die Grenze von England nach Schottland überquert. Die Pilgernden wurden vor Ort herzlich von Nikki Neesam (SCIAF) in Empfang genommen. SCIAF ist die offizielle Hilfsorganisation der Katholischen Kirche in Schottland zur Unterstützung des Globalen Südens.
Nach 67 Tagesetappen und rund 1.400 Kilometern erreichten die rund 30 Pilgernden Schottland auf ihrem Weg zur UN-Klimakonferenz. Einige der Pilgernden aus der schwedischen Gruppe „Pilgrim’s Walk for Future“ sind mittlerweile bereits 1800 Kilometer gelaufen. Sie stießen bereits in Münster zum 5. Ökumenischen Pilgerweg der Klimagerechtigkeit und bildeten so eine gemeinsame internationale Pilgergruppe.
Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit vereint Christ*innen in einem gemeinsamen Ziel. Sie wollen die Politiker der UN-Klimakonferenz dazu auffordern, entsprechende Schritte für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einzuleiten. Am 29. Oktober, kurz vor Beginn der COP26, erreichen sie Glasgow.
Die schottische Katholische Internationale Hilfsorganisation SCIAF unterstützt die Pilgernden unter der Leitung von Nikki Neesam auf ihrem letzten Streckenabschnitt ihrer Reise mit der Organisation von Unterkünften und Verpflegung durch Gemeinden vor Ort. Nikki Neesam, Streckenkoordinatorin für den Pilgerweg von SCIAF, sagte: „Wir wollen sichergehen, dass wir den Pilgernden ein schottisches Willkommen bereiten und sie unterstützen, ihre Botschaft weiter zu tragen. Mit der Hilfe der Gemeinden in Schottland sind wir in der Lage, die Pilgernden auf ihrem Weg nach Glasgow zu unterstützen.“
 Gustav Fredriksson kündigte seinen Job, um zur Klimakonferenz zu pilgern. Er ist seit Mitte Juli bereits über 1800 Kilometer von Schweden aus gepilgert. „Ich habe mich gefragt, was ich Praktisches tun kann und wenn ich laufe, habe ich mehr Zeit zum Nachdenken. Ich dachte, wie konnte ich nur so ignorant sein!? Ich entschied mich unterwegs, mich nur noch vegetarisch zu ernähren und weniger oder gar nicht mehr innerhalb Europas zu fliegen. Generell möchte ich meinen Konsum reduzieren und einen einfacheren Lebensstil führen. Wir sollten alle darüber nachdenken, unseren Lebensstil zu verändern”, so Fredriksson.
„Auf unserem Weg haben wir Menschen getroffen, die sahen, wie weit die Pilgernden gelaufen sind, wie viel Energie sie haben, die wichtige Botschaft, die sie tragen und ihre Hoffnungen für den Klimawandel. So vielen Menschen unterwegs zu begegnen war emotional und wir fühlen uns unterstützt bis nach Glasgow zu gehen“, so Chris Böer, Referent für die Koordination des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit.
Wolfgang Löbnitz plant seit 2015 als Routenkoordinator Pilgerzüge zu den Klimakonferenzen und sagt: „Ich bin verheiratet und habe Kinder, Enkel und sogar einen Großenkel zu Hause. Ich laufe für meine Kinder. Die zukünftige Generation muss geschützt werden!“
Am Grenzübergang verabschiedeten die Pilgernden Chris und Clare Myers, die für die katholische internationale Hilfsorganisation für Länder im Globalen Süden (CAFOD) tätig sind. Chris Myers verabschiedete sich mit einer kurzen Ansprache, in der er auf die dringende Notwendigkeit der Politiker hinwies, jetzt zu handeln und in der er bat, diese Botschaft nach Glasgow zu tragen. Das Ehepaar Myers hat die Pilgernden eine Woche lang nach Ankunft der Fähre in Newcastle durch England begleitet. Sie sorgten für einen herzlichen Empfang und die Verpflegung unterwegs. Der Abschied fiel den Pilgernden schwer.
(Foto: Erwin Nissen Klimapilgern 2021)