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Kreisverwaltung senkt Energieverbrauch seit Jahren deutlich

Der Kreis Warendorf reduziert seine Energieverbräuche und damit einhergehende CO2-Emissionen seit Jahren, vor allem durch die kontinuierliche energetische Sanierung seiner Gebäude, das Heizen mit Holz und die Erzeugung von Solarstrom. „Ressourcenschonung und Klimaschutz bedeuten für uns schon seit langer Zeit, konkrete Maßnahmen im eigenen Verantwortungsbereich umzusetzen“, verdeutlicht Hochbaudezernent Dr. Stefan Funke im Bauausschuss.

So ist es seit 1992 gelungen, den Stromverbrauch um 26 %, den Heizenergieverbrauch um 46 % und den Wasserverbrauch gar um 53 % zu senken trotz Verdopplung der Mitarbeiteranzahl und Erweiterung des Gebäudebestandes, etwa um die Kita Kreishäuschen, die neue Leitstelle, die Anlaufstellen des Jobcenters oder den Anbau am Paul-Spiegel-Berufskolleg. Die Einsparungen sind das Ergebnis einer Vielzahl von Energiesparprojekten und eines aktiven Energie- und Gebäudemanagements.

„Wir haben die CO2-Emissionen um 58% reduziert“, unterstreicht Dr. Funke. Das entspricht einer Einsparung von rund 2.900 t CO2. Rechnet man noch die Emissionseinsparungen durch die Nutzung von Ökostrom dazu, konnte die Kreisverwaltung sogar 87% der CO2-Emissionen einsparen – und das, obwohl die beheizten Flächen in den kreiseigenen Liegenschaften in den vergangenen Jahren deutlich erweitert worden sind. Das hat den Effekt, dass die Reduktion der Emissionen in den vergangenen Jahren etwas langsamer verläuft als zu Beginn der Maßnahmen.

Für all diese Maßnahmen wurde der Kreis Warendorf seit 2013 mehrfach mit den European Energie Award (eea) in Gold (höchste Kategorie) ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird Landkreisen verliehen, die überdurchschnittliche Anstrengungen im kommunalen Klimaschutz unternommen haben. Damit belegt der Kreis Warendorf den Spitzenplatz unter den deutschen Landkreisen, die am eea teilnehmen.

Neben der Vermeidung von CO2-Emissionen zahlt sich das Engagement des Kreises auch finanziell aus. Denn durch die Energieeinsparungen und den Einsatz regenerativer Energieträger konnten die Energiekosten stabil gehalten werden, obwohl die Energiepreise seit Jahren steigen.

Um künftig einen noch größeren Teil des Stromverbrauchs aus eigenen Quellen decken zu können, treibt das Amt für Hochbau und Liegenschaften den Ausbau von PV-Anlagen und Stromspeichern weiter voran. Daher wird aktuell geprüft, welche Liegenschaften des Kreises für weitere Photovoltaik-Anlagen in Frage kommen. Darüber hinaus werden neue Gebäude so konzipiert, dass sie praktisch ohne CO2-Emissionen betrieben werden können.

Bestes Beispiel ist das im Bau befindliche Verwaltungsgebäude in Beckum, das in Zukunft eine Anlaufstelle des Jobcenters und eine Außenstelle des Gesundheitsamtes beherbergen wird, wie Christoph Gehringhoff vom Amt für Hochbau und Immobilienmanagement vor den Fachpolitikern berichtet. „Durch moderne Dämmung, eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrungen und Photovoltaik-Anlagen wird das Gebäude ohne klimaschädliche CO2-Emissionen auskommen“, konkretisiert Hendrik Borgstedt, Leiter des Amtes für Hochbau und Immobilienmanagement.

Außerdem wurde bereits bei der Planung eine gemeinsame Stromversorgung für das neue Verwaltungsgebäude und das angrenzende Berufskolleg Beckum vorgesehen. Somit kann bei einem Photovoltaikausbau deutlich mehr Strom selbst verbraucht werden. Derzeit wird eine Potentialanalyse zur PV-Anlage auf weiteren Dachflächen sowie auf den PKW-Stellplätzen durchgeführt und Speicherkonzepte bewertet. Entsprechende Pläne stellte Christoph Gehringhoff vom Amt für Hochbau und Immobilienmanagement den Mitgliedern des Kreisbauausschusses vor.

Auch der neue Schulische Lernort (ESE) in Warendorf wird nach neuesten Standards gebaut, sodass eine Förderung über das neue KfW-Förderprogramm 40 EE in Anspruch genommen werden kann. Das bedeutet, dass ein Gebäude maximal 40 % des nach EnEV zulässigen Wertes des Jahresprimärenergiebedarfs benötigt und gleichzeitig mindestens 55% des für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes erforderlichen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien erbringt.

Zahlreiche Liegenschaften verfügen schon seit Jahren über PV-Anlagen, deren Strom ins Netz eingespeist oder bei Bedarf selbst genutzt wird. Auf zahlreichen Liegenschaften wurden seit 2006 PV-Anlagen montiert. Außerdem werden die Berufskollegs und Förderschulen des Kreises mit Holzpellets oder Holzhackschnitzeln beheizt.

Das Ziel der Kreisverwaltung bleibt die weitere Senkung der CO2-Emmissionen durch Sanierung und Umbau der Gebäude sowie der Gebäudetechniken, um weiterhin einen Beitrag zu Ressourcenschonung und Klimaschutz zu leisten.