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Laurentianer zu Besuch in Polen in der Warendorfer Partnerstadt

Seit nunmehr 13 Jahren besteht eine Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Warendorf und der polnischen Stadt Olesnica in Niederschlesien. In diesem Rahmen entstand auch die enge Verbindung zweier Schulen, des Gymnasium Laurentianum und des Lyzeum Juliusz Slowacki. Nachdem im November 2016Schülerinnen und Schüler aus Polen eine Woche lang in der Emsstadt weilten und von deutschen Gastfamilien herzlich aufgenommen wurden, erfolgte in der zweiten Märzwoche der Gegenbesuch der Laurentianer in Olesnica, begleitet von ihren Lehrern Lars Boesenberg und Rolf Hartmann. Hier lernten sie mit der Kleinstadt Olesnica ein Städtchen kennen, das sich trotz der Wunden der letzten Kriegswochen mit seinem Stadtbild (Renaissanceschloss, Resten der Stadtmauer, alten und modernen Bauten) noch immer als sehr reizvoll erweist.
Neben dem offiziellen Empfang durch den Bürgermeister der Stadt sowie den stellvertretenden Landrat trafen sich deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler zu gemeinsamer Projektarbeit, Hospitation im Unterricht, einer Exkursion in die nahegelegene schlesische Hauptstadt Wroclaw/Breslau und sportlichen Aktivitäten beim Eislauf. Den Höhepunkt bildete zweifellos eine Fahrt in die Hauptstadt Warschau mit einer Übernachtung in der polnischen Metropole. Die Stadtbesichtigung vermittelte den Schülerinnen und Schülern in eindrucksvoller Weise, wie die Stadt nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg systematisch wiederaufgebaut worden ist, die Altstadt, seit 1980 UNESCO Kulturerbe, aber auch der Königsweg mit seinen Repräsentationsbauten, Palästen, Parks und Alleen.
Die Schreckensherrschaft der nationalsozialistischen Okkupation wird in Warschau besonders erfahrbar in den Resten des Ghettos, von wo hundert-tausende von Menschen in das Vernichtungslager Treblinka deportiert wurden. Das Ghettodenkmal, vor dem der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt 1970 kniete, erinnert an das Terrorregime. Geschichtsunterricht der besonderen Art bot das „Museum des Warschauer Aufstands“, das die Ereignisse des Jahres 1944, als polnische Widerstandskämpfer gegen die überwältigende Übermacht von Wehrmacht und SS kämpften, in großer Anschaulichkeit darstellt. Neben den zahlreichen kulturellen Events blieb für die deutschen und polnischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Austausches aber auch viel Zeit für persönliche Begegnungen, Vertiefung von Freundschaften, Kennenlernen eines anderen Landes mit seinen Gemeinsamkeiten wie Unterschieden. Was vor allem in Erinnerung bleiben wird, ist (wieder einmal) die Erfahrung einer beeindruckenden Gastfreundschaft unserer osteuropäischen Nachbarn.