Die Instandsetzungarbeiten der 1840 erbauten Windmühle Glandorf haben in diesen Tagen mit der Montage der neuen Windmühlenflügel für jedermann deutlich erkennbare Fortschritte gemacht. Die im Vorjahr in Kooperation von Gemeinde Glandorf und Windmühlenverein Glandorf begonnene Grundsanierung und Restaurierung von der Demontage der markanten Windmühlenflügel und der Holzgalerie, Abarbeiten des kompletten Innen- und Außenputzes, der Schädlingsbekämpfung der massiven Holzbalkenlagen mittels Heißluftverfahren, über die fachgerechte Herstellung des desolaten Mauerwerks durch neues Mauerwerk aus Sandstein bis hin zum dreilagig neu mit Muschelkalk verputzten Mauerwerk innen und außen war ein langer arbeitsintensiver und zeitraubender Weg. Zerstörte Holzbalken in den insgesamt fünf Ebenen der Mühle wurden durch abgelagerte neue Eichenholzbalken ersetzt und zerstörte Balkenköpfe im Mauerwerk durch Anblattung von neuen Werkstücken ersetzt.
Im September konnte die neu konstruierte umlaufende Galerie in Höhe der dritten Ebene aus abgelagertem Eichenholz hergestellt werden. Die erneuerten Windmühlenflügel wurden aus abgelagertem Lärchenholz nach historischer Bauweise und immer vorhandener Optik gefertigt. Das seltene Spektakel der Montage des Flügelkreuzes aus vier Flügeln in den vorhandenen eisernen Wellkopf beobachteten viele Schaulustige.
Die ca. 10,70 langen Flügelteile mit 0,50 m breitem Vorheck und 1,50 m breitem Achterheck wurden mit Kranwagen aus 40 Meter Höhe unter Mithilfe der Facharbeiter aus dem Hubsteiger von oben in Millimeterarbeit in den Wellkopf geschoben, dann verkeilt und befestigt. Die insgesamt 2,16 m breiten Windmühlenflügel recken jetzt wieder majestätisch in den Glandorfer Wind. Wenn die Renovierung ganz abgeschlossen ist, werden alle vier Flügel sich wieder
Häufig im Wind drehen und mittels einer sogenannten
Königswelle wird die Windenergie in die intakte Mühlentechnik übertragen.
Die kommenden Wochen und Monate nutzt der Windmühlenverein um in Eigenleistung das Mühleninventar und die Mühlentechnik zu restaurieren und säubern. Im inneren der Mühle ist noch die Beleuchtung, Heizungs- und Belüftungstechnik auf Vordermann zu bringen. Im Frühjahr 2019 im frischen Ambiente kann das denkmalgeschützte Wahrzeichen von Glandorf dann wieder u. a. für Veranstaltungen, Ausstellungen, Aktions- und Backtage mit Mühlencafe im Erdgeschoss sowie für standesamtliche Trauungen genutzt und von Touristen besucht werden kann.
(Fotos: Windmühlenverein Glandorf)
