Auf ein einsatzreiches Jahr 2017 blicken die Notfallseelsorger im Kreis Warendorf zurück. 152 Mal wurden sie von den Leitstellen der Polizei oder der Feuerwehr gerufen – 39 Mal mehr als im Vorjahr. Seit der Gründung der Notfallseelsorge im Kreis Warendorf im Jahr 2002 ist das Rekord. Der Jahresbericht für 2017 stand im Mittelpunkt des Erfahrungsaustauschs im Kreishaus, an dem neben Vertretern der Notfallseelsorger und dem Landrat auch die Ordnungsdezernentin des Kreises, Petra Schreier, sowie Vertreter von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr teilnahmen.
Rund 30 Seelsorgerinnen und Seelsorger der evangelischen und katholischen Kirche sowie aus dem Bereich der Freikirchen gehören zum Team und sind über eine Rufbereitschaft rund um die Uhr zu erreichen. Sie begleiten Menschen, die sich in einer akuten seelischen Notlage befinden. „Für Ihren Einsatz für Ihre Mitmenschen danke ich Ihnen herzlich. Diese Zusammenarbeit ist beispielhaft für gelebte Ökumene“, sagte Landrat Dr. Olaf Gericke. „Ihre Arbeit genießt eine hohe Akzeptanz und großes Vertrauen bei Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei“, so Gericke weiter. Das zeige die hohe Zahl der Einsätze. Dabei wies er darauf hin, dass sich hinter jedem Einsatz großes Leid für die betroffenen Menschen verberge. „Umso wichtiger ist es, den Menschen in Notsituationen seelischen Halt zu geben.“
Dem Leitungskreis der Notfallseelsorge im Kreis gehören u.a. Pfarrerin Alexandra Hippchen an, die auch evangelische Koordinatorin der Notfallseelsorge für Münster und das Münsterland ist, sowie Michael Spanke, Geschäftsführer des Kreisdekanats Warendorf.
Die 152 Einsätze der Notfallseelsorger im Kreis waren mehr oder weniger gleichmäßig über das ganze Kreisgebiet verteilt – und die Anlässe waren wieder sehr vielfältig. Die Alarmierungen bei plötzlichen Todesfällen bzw. Erkrankungen im häuslichen und außerhäuslichen Bereich standen mit 39 Prozent wie 2016 (40 Prozent) an der Spitze. Bei 22 Prozent der Einsätze (2016: 21) wurden die Notfallseelsorger zu Verkehrsunfällen oder anderen Unfällen gerufen. Bei 17 Prozent (2016: 20) ging es darum, gemeinsam mit der Polizei eine Todesnachricht zu überbringen. Nach Suiziden waren 15 Prozent der Einsätze der Notfallseelsorger in (2016: 15) erforderlich. 7% waren sonstige Alarmierungen.
Pfarrerin Alexandra Hippchen (vorne Mitte) und Michael Spanke, Geschäftsführer des Kreisdekanats Warendorf (letzte Reihe, 2.v.l.) wurden mit dem Leitungskreis der Notfallseelsorge im Kreis Warendorf von Landrat Dr. Olaf Gericke (vorne rechts) zur Vorstellung ihres Jahresberichtes für 2017 begrüßt. Hierbei waren auch Vertreter der Kreisverwaltung, der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes anwesend. – (Foto: Kreis Warendorf)